Beyond Meat Aktie: Starke Verwässerung

Die Aktie von Beyond Meat steht nach einer massiven Verwässerung der bestehenden Anteile deutlich unter Druck. Nach der Umwandlung von Wandelanleihen in Aktien notiert der Kurs nur noch im Bereich von 0,86 bis 0,88 US‑Dollar und hat damit fast den gesamten Wert der vergangenen Jahre verloren. Analysten verweisen auf die angespannte Liquidität, sinkende Umsätze und die veränderte Kapitalstruktur als Hauptgründe für den ausgeprägten Abwärtstrend.

Deutlich negatives Analystenbild

Ende Dezember 2025 hat sich die Stimmung rund um die Aktie klar eingetrübt. Am 29. Dezember schloss der Kurs bei rund 0,88 US‑Dollar – weit entfernt vom 52‑Wochen‑Hoch von 7,69 US‑Dollar.

Die Analystenmeinungen fallen im Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate eindeutig aus:

• Konsensrating: „Strong Sell“
• Einstufungen: 7x „Sell“, 2x „Hold“, 0x „Buy“
• Durchschnittliches Kursziel: rechnerisch 1,70 US‑Dollar, aber durch ältere Schätzungen verzerrt

Neuere Einschätzungen orientieren sich stärker am Kurs unterhalb von 1,00 US‑Dollar und spiegeln damit die verschlechterte Lage wider.

Massive Verwässerung durch Debt-Equity-Tausch

Zentraler Belastungsfaktor ist die deutliche Ausweitung der Aktienanzahl. Beyond Meat hat zur Reduzierung seiner Schulden umfangreiche Debt-for-Equity-Swaps durchgeführt. Rund 1,2 Milliarden US‑Dollar an Wandelanleihen wurden in Aktien umgewandelt.

Die Folge:

• Ausstehende Aktien früher: ca. 76 Millionen
• Ausstehende Aktien jetzt: geschätzt rund 453,6 Millionen

Der Unternehmenswert verteilt sich damit auf eine deutlich höhere Zahl von Anteilen. Für bisherige Aktionäre bedeutet das eine starke Verwässerung und eine grundlegend veränderte Bewertungssituation.

Zentrale Kennzahlen Q3-Kontext

Die operative Entwicklung verschärft das Bild zusätzlich:

• Umsatz: –13 % im Jahresvergleich
• Bruttomarge: 10,3 % (zuvor 17,7 %)
• Nettoverlust: 110,7 Mio. US‑Dollar (1,44 US‑Dollar je Aktie)
• Kassenbestand Ende Q3: 131 Mio. US‑Dollar
• Geschätzter Cashburn 2025: 144 Mio. US‑Dollar

Damit liegt der erwartete Mittelabfluss für 2025 über dem zuletzt gemeldeten Kassenbestand, was den Druck auf Finanzierung und Kapitalmaßnahmen erhöht.

Optionsmarkt zeigt hohe Spekulation

Auch am Terminmarkt bleibt die Aktie stark beachtet. Am 29. Dezember 2025 wechselten 120.110 Optionskontrakte den Besitzer. Rund 82 % davon entfielen auf Call-Optionen, knapp 18 % auf Puts.

Das offene Interesse liegt dennoch hoch bei 1,51 Millionen Kontrakten. Besonders gefragt war der 1,00‑US‑Dollar‑Call mit Laufzeit bis Februar 2026. Das deutet auf kurzfristig orientierte Strategien und eine Fokussierung auf Volatilität hin, nicht auf eine fundamental getriebene Erholung.

Technische Lage und langfristige Bilanz

Charttechnisch bleibt die Ausgangslage schwach. Die 50‑Tage-Linie (Simple Moving Average) verläuft bei 1,32 US‑Dollar und damit klar über dem aktuellen Kurs um 0,86 US‑Dollar. Das bestätigt einen etablierten Abwärtstrend. Der spezifische Fear-&-Greed-Index für die Aktie steht bei 39 und signalisiert „Fear“.

Langfristig fällt der Wertverfall extrem aus: Über fünf Jahre hat die Aktie mehr als 99 % verloren. Aus 10.000 US‑Dollar Einsatz wären heute nur noch etwa 75 US‑Dollar übrig. Bei einem Kurs dauerhaft unter 1,00 US‑Dollar rücken Fragen zur Einhaltung der Börsennotierungsanforderungen und zur weiteren Gestaltung der Kapitalstruktur in den Vordergrund, zumal zusätzliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Bilanz nicht ausgeschlossen erscheinen.