Der Pharmariese aus Leverkusen steckt in einem Dilemma: Während das Unternehmen mit Milliardeninvestitionen seine Zukunft gestalten will, zieht die Rating-Agentur S&P die Reißleine. Am Freitag senkte S&P Global Ratings den Ausblick für Bayer von "stabil" auf "negativ" – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo erste Erfolge der Innovationsstrategie sichtbar werden. Kann der Konzern diese Gratwanderung zwischen Schuldenabbau und Zukunftsinvestitionen meistern?

Bitterer Dämpfer: S&P zweifelt an der Finanzstabilität

Die Nachricht kam zur Unzeit: S&P Global Ratings bestätigte zwar das "BBB"-Rating für Bayer, machte aber unmissverständlich klar, dass eine Herabstufung droht. Die Begründung der Analysten ist eindeutig – die kostspieligen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten und der damit verbundene Schuldenberg belasten die Finanzlage des Konzerns erheblich.

Eine Herabstufung würde Bayer teuer zu stehen kommen: Höhere Refinanzierungskosten bei ohnehin angespannter Lage wären die Folge. Bemerkenswert: Die Aktie reagierte zunächst gelassen auf die Hiobsbotschaft und notierte nur leicht im Minus.

Hoffnungsschimmer aus Berlin: Millionen für die Zukunft

Doch Bayer kämpft nicht nur gegen Altlasten an – der Konzern investiert massiv in seine Zukunft. Zu Wochenbeginn erfolgte der Spatenstich für das "Berlin Center for Gene and Cell Therapies", ein Gemeinschaftsprojekt mit der Charité. Die strategische Botschaft ist klar: Berlin soll zu einem Hotspot für innovative Therapien werden.

Das Zentrum bündelt verschiedene Aktivitäten:
- Entwicklung von Gen- und Zelltherapien
- Integration des Start-up-Inkubators "Bayer Co.Lab Berlin"
- Stärkung der langfristigen Innovationsstrategie
- Positionierung als Technologieführer in Zukunftsmärkten

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Game-Changer in Sicht? EU-Zulassung für Blockbuster rückt näher

Ebenfalls am Freitag folgte eine weitere vielversprechende Nachricht: Die EU-Zulassung für Elinzanetant zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden steht kurz bevor. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat bereits eine positive Empfehlung ausgesprochen – die finale Genehmigung durch die EU-Kommission gilt als Formsache.

Elinzanetant könnte zum entscheidenden Hoffnungsträger werden. Das Medikament soll helfen, Umsatzeinbußen durch auslaufende Patente bei anderen Präparaten zu kompensieren – ein kritischer Faktor für Bayers Pharmasparte.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Die kommende Woche bringt wichtige Termine: Bayer-Vertreter werden auf der "Berenberg & Goldman Sachs German Corporate Conference" und der "BofA Global Healthcare Conference" erwartet. Hier muss das Management beweisen, dass die Strategie zwischen Schuldenabbau und Innovation aufgeht.

Mit einem YTD-Plus von über 42 Prozent hat die Aktie trotz aller Herausforderungen beachtlich performt – doch das jüngste S&P-Votum zeigt: Der Druck auf das Management wächst. Die nächsten Quartalszahlen am 11. November werden zeigen, ob Bayer den Spagat zwischen finanzieller Konsolidierung und zukunftsweisenden Investitionen meistert.

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