Bayer Aktie: Pharma-Rückschlag überschattet positive Signale

Ein herber Rückschlag für Bayers Pharmaforschung: Der vielversprechende Herzinsuffizienz-Wirkstoff Vericiguat hat in der entscheidenden Phase-3-Studie das primäre Ziel verfehlt. Während das Unternehmen gleichzeitig positive Quartalszahlen vorlegt und die Jahresprognose anhebt, zeigt dieser Fehlschlag erneut die inherenten Risiken der Arzneimittelentwicklung. Kann Bayer diesen Rückschlag verkraften?
Vericiguat-Studie scheitert an primärem Endpunkt
Gemeinsam mit Partner Merck & Co musste Bayer eingestehen, dass die Victor-Studie für Vericiguat keine statistische Signifikanz für den primären Endpunkt erreichte. Die Untersuchung sollte die Wirksamkeit des Wirkstoffs bei Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion nachweisen.
Trotz des Rückschlags betont der Konzern, dass das Sicherheitsprofil konsistent mit früheren Studien blieb. Vericiguat ist bereits in der EU für die Behandlung symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz zugelassen, doch das Ausbleiben der erhofften erweiterten Zulassung stellt einen spürbaren Dämpfer für die Pipeline dar.
Quartalszahlen bieten Lichtblicke
Parallel zur enttäuschenden Studiennachricht präsentierte Bayer durchaus respektable Q2-Zahlen:
• Umsatz: 10,7 Milliarden Euro (+0,9% währungsbereinigt)
• Kern-Gewinn je Aktie: 1,23 Euro (+30,9% gegenüber Vorjahr)
• Pharma-Wachstumstreiber: Nubeqa (+51%) und Kerendia (+67%)
• Crop Science: Erholung mit +2,2% Wachstum im zweiten Quartal
Auf Basis dieser Entwicklung hat der Konzern seine Prognose für 2025 angehoben. Der Umsatz soll nun 46-48 Milliarden Euro erreichen, das EBITDA vor Sonderposten wird auf 9,7-10,2 Milliarden Euro geschätzt.
Restrukturierung schreitet voran
CEO Bill Anderson treibt die Kostenoptimierung konsequent voran: Die Mitarbeiterzahl sank innerhalb eines Jahres um 7,3% auf 89.556 Beschäftigte. Weitere Stellenkürzungen in den kommenden 18 Monaten sollen die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich stärken.
Doch die Altlasten wiegen schwer: Neue Rückstellungen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro für Glyphosat-Klagen belasten die Bilanz und erinnern daran, dass die rechtlichen Unsicherheiten rund um Roundup weiterhin bestehen.
Forschung bleibt doppelschneidiges Schwert
Während der Vericiguat-Rückschlag die Risiken der Pharmaforschung demonstriert, zeigt Bayer gleichzeitig Engagement in vielversprechenden Nischen. Aktuelle Forschungsergebnisse zu Schlafstörungen in der Menopause, präsentiert am World Sleep Congress 2025, unterstreichen die Bemühungen im Wachstumsbereich Frauengesundheit.
Die Aktie notiert aktuell bei 27,38 Euro und damit rund 10% unter dem 52-Wochen-Hoch von 30,48 Euro. Die hohe Volatilität von 37,74% spiegelt die Zerrissenheit zwischen operativen Erfolgen und den anhaltenden Herausforderungen wider.
Bleibt am Ende die Frage: Wiegt der Rückschlag in der Herzinsuffizienz-Forschung schwerer als die positive Prognoseanhebung und die starken Wachstumstreiber im Pharmasegment? Die Märkte scheinen heute mit einem Minus von 2,13% zunächst eine klare Antwort zu geben.
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