Ein Medikamenten-Hoffnungsträger vor der Zulassung, gleichzeitig aber verschlechterte Kreditwürdigkeit – Bayer steckt in einem dramatischen Spannungsfeld. Während die Pharmasparte mit Elinzanetant endlich wieder einen Durchbruch feiert, drücken Altlasten und Rechtsstreitigkeiten weiter auf die Finanzlage. Kann der Konzern diese widersprüchlichen Signale in eine klare Richtung lenken?

Am Freitag lieferte der Leverkusener Konzern ein perfektes Beispiel für seine aktuelle Zerrissenheit. Die Europäische Arzneimittel-Agentur empfahl die Zulassung von Elinzanetant zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden – ein echter Hoffnungsträger mit Milliardenpotenzial. Doch fast zeitgleich senkte S&P Global den Kreditausblick auf "negativ".

Durchbruch in der Pipeline: Endlich wieder Licht am Horizont?

Die positive CHMP-Empfehlung für Elinzanetant markiert einen wichtigen Meilenstein für Bayers Pharmasparte. Das Medikament gilt als einer der größten Hoffnungsträger in der Pipeline und soll helfen, die wegbrechenden Umsätze durch auslaufende Patente zu kompensieren. Besonders der Kassenschlager Xarelto hinterlässt eine schmerzhafte Lücke.

Eine endgültige Zulassung durch die Europäische Kommission gilt nach der positiven Empfehlung als Formsache. Analysten trauen Elinzanetant zu, dringend benötigte Milliardenumsätze zu generieren und das Vertrauen in die Innovationskraft der Pharmasparte zu stärken.

Finanzdruck nimmt zu: S&P schlägt Alarm

Doch die Freude über den Zulassungserfolg wird durch düstere Finanznachrichten getrübt. S&P Global senkte den Ausblick für Bayers "BBB"-Rating von "stabil" auf "negativ". Die Begründung: Belastungen aus US-Rechtsstreitigkeiten und eine insgesamt schwächere Finanzlage.

Die wichtigsten Belastungsfaktoren:

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  • Hohe Rückstellungen für Glyphosat-Prozesse
  • Verschlechterte Finanzkennzahlen
  • Sorge vor weiterer Bonitätsverschlechterung
  • Eingeschränkter finanzieller Spielraum

Der strategische Spagat wird immer schwieriger

CEO Bill Anderson muss einen immer schwierigeren Balanceakt vollziehen. Einerseits zeigt der Umbau der Forschungsabteilung erste Früchte – Elinzanetant ist der Beweis dafür. Andererseits lasten die finanziellen Altlasten wie ein Mühlstein auf dem Konzern.

Solange die US-Rechtsrisiken nicht nachhaltig gelöst sind, überschatten sie jeden operativen Fortschritt. Der Markt honoriert zwar die Innovationskraft, bestraft aber gnadenlos die ungelösten Probleme der Vergangenheit. Diese Hypothek wird bei 27,43 Euro besonders deutlich – trotz des starken Jahresplus von über 42 Prozent bleibt die Aktie deutlich unter ihrem Septemberhoch von gut 30 Euro.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Die kommenden Termine werden zeigen, ob Bayer den Spagat zwischen Schuldenabbau und Wachstumsinvestitionen meistern kann. Bei der "Berenberg & Goldman Sachs German Corporate Conference" und der "BofA Global Healthcare Conference" wird das Management Farbe bekennen müssen.

Der wirkliche Lackmustest folgt am 11. November mit den Q3-Zahlen. Können die Kennzahlen stabilisiert und die Sorgen der Ratingagenturen entkräftet werden? Oder bestätigt sich die düstere Einschätzung von S&P?

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