Der Pharma- und Agrarriese steht vor einer historischen Zäsur: CEO Bill Anderson droht mit dem Ausstieg aus dem milliardenschweren Glyphosat-Geschäft, sollte keine Lösung für die endlosen US-Rechtsstreitigkeiten gefunden werden. Ein Rückzug aus dem Kernbereich würde 40 Prozent der weltweiten Glyphosat-Versorgung betreffen – und Bayers Strategie in den Grundfesten erschüttern. Gleichzeitig häufen sich die teuren Vergleichszahlungen. Steht der Konzern vor dem Kollaps seiner Agrar-Ambitionen?

Ultimatum mit globalen Folgen

Die Glyphosat-Krise erreicht eine neue Eskalationsstufe. Anderson machte unmissverständlich klar: Ohne tragfähige Lösung für die Klagewelle in den USA muss Bayer das lukrative Unkrautvernichter-Geschäft aufgeben. Diese Drohung richtet sich direkt an die amerikanischen Entscheidungsträger – und enthüllt die Verzweiflung des Konzerns.

Die Dimension wird bei einem Blick auf die Zahlen deutlich: Bayer produziert rund 40 Prozent des weltweiten Glyphosats. Ein Ausstieg würde eine gewaltige Lücke in der globalen Lieferkette reißen und die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zementieren. Für Bayer selbst stünde die wirtschaftliche Grundlage der gesamten Agrarsparte auf dem Spiel – jener Bereich, der durch die verhängnisvolle Monsanto-Übernahme ins Zentrum der Unternehmensstrategie gerückt war.

38-Millionen-Schlag aus Kalifornien

Als wäre die strategische Unsicherheit nicht genug, wird Bayer weiterhin von kostspieligen Altlasten verfolgt. Erst am Freitag genehmigte ein kalifornisches Gericht eine Vergleichszahlung von 38 Millionen US-Dollar in einer Wertpapier-Sammelklage. Der Vorwurf: Bayer habe bei der Monsanto-Übernahme die Glyphosat-Risiken falsch dargestellt und Anleger getäuscht.

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Die Summe mag im Vergleich zu bereits gebildeten Rückstellungen gering erscheinen – die Signalwirkung ist verheerend. Jeder Vergleich ist ein teures Eingeständnis, dass die Due-Diligence-Prüfung beim Monsanto-Kauf die juristischen Risiken massiv unterschätzt hat.

Pharma-Erfolg verpufft im Agrar-Desaster

Einen Lichtblick gibt es aus der Pharma-Sparte: Die EU erteilte die Zulassung für Augenmedikament Eylea 8mg mit verlängertem Behandlungsintervall von bis zu sechs Monaten. Diese Zulassung stärkt die Marktposition des Blockbuster-Medikaments in einem hochkompetitiven Umfeld.

Die entscheidenden Faktoren im Überblick:

  • CEO-Ultimatum: Drohung mit Glyphosat-Ausstieg ohne US-Lösung
  • Neue Prozesskosten: 38 Millionen Dollar Vergleichszahlung genehmigt
  • Strategische Kernfrage: Zukunft der Agrarsparte steht auf dem Spiel
  • Pharma-Hoffnung: EU-Zulassung für Eylea 8mg als positiver Kontrapunkt

Doch selbst dieser Erfolg verpufft angesichts der existenziellen Krise im Agrargeschäft. Solange das Damoklesschwert der US-Justiz über dem Glyphosat-Geschäft hängt, bleibt die Bayer-Aktie im Würgegriff der Monsanto-Altlasten gefangen.

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