Während Bayer weiterhin mit strukturellen Problemen im Agrargeschäft kämpft, liefert die Pharmasparte einen wichtigen Hoffnungsschimmer. Die Europäische Kommission hat grünes Licht für eine bahnbrechende Erweiterung des Augenmedikaments Eylea erteilt – ein Durchbruch, der die Behandlung von Millionen Patienten revolutionieren könnte. Doch reicht dieser Pharma-Erfolg aus, um die Herausforderungen im Kerngeschäft zu kompensieren?

Revolutionäre Behandlung im Kampf gegen Blindheit

Die EU-Zulassung für die 8-Milligramm-Dosis von Eylea markiert einen Wendepunkt in der Behandlung von Netzhauterkrankungen. Statt bisheriger monatlicher Injektionen direkt ins Auge können Patienten künftig Behandlungsintervalle von bis zu sechs Monaten nutzen. Diese Entwicklung bedeutet für Betroffene eine drastische Verbesserung ihrer Lebensqualität und reduziert das Risiko von Komplikationen durch häufige Eingriffe.

Der Zeitpunkt dieser Zulassung ist strategisch entscheidend: Im November läuft der Patentschutz für den Wirkstoff Aflibercept aus. Die neue Formulierung verschafft Bayer somit einen wichtigen Vorsprung vor generischen Konkurrenten und könnte die Marktposition nachhaltig festigen.

Agrargeschäft bleibt Sorgenkind

Doch der Pharmaefolg überschattet nicht die strukturellen Probleme im zweiten Standbein des Konzerns. Analysten der Privatbank Berenberg bestätigen ihre zurückhaltende "Hold"-Einstufung und verweisen auf zunehmende Herausforderungen im Agrarchemie-Segment:

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  • Preisdruck erwartet: Mittelfristig sinkende Preise für Reihenkultur-Nutzpflanzen
  • Wettbewerbsintensität: Steigender Konkurrenzdruck im traditionellen Pestizidmarkt
  • Strukturwandel: Wachsende Bedeutung biologischer Wirkstoffe verändert Marktdynamik

Die Experten befürchten, dass zunehmende Anbauflächen und Ertragsverbesserungen ab 2026 zu deutlichen Preisrückgängen führen könnten. Das traditionelle Pestizidgeschäft zeigt bereits heute stagnierende Volumina, während das fragmentierte Segment biologischer Wirkstoffe neue Herausforderungen schafft.

Kann Pharma das Agrar-Dilemma lösen?

Die entscheidende Frage für Bayer-Aktionäre bleibt: Können Erfolge wie die Eylea-Zulassung die Schwächen im Agrargeschäft langfristig ausgleichen? Das Unternehmen sieht in der neuen Formulierung das Potenzial für einen neuen Behandlungsstandard, der sich positiv auf die gesamte Pharmasparte auswirken könnte.

Mit einem aktuellen Kursniveau von 26,72 Euro und einem beachtlichen Jahresplus von über 38 Prozent spiegelt die Aktie bereits gewisse Erwartungen wider. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Pharma-Pipeline stark genug ist, um den Konzern aus dem Spannungsfeld zwischen Innovation und strukturellen Marktveränderungen zu führen.

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