Steht Bayer vor dem Kollaps oder gelingt die Trendwende? Der Agrarchemie- und Pharmakonzern ist gefangen zwischen milliardenschweren Rechtsrisiken, insbesondere durch die Glyphosat-Klagewelle in den USA, und der Hoffnung auf positive Impulse durch die Quartalszahlen am kommenden Dienstag. Die Nervosität ist greifbar – Konzernchef Bill Anderson schließt bei Glyphosat inzwischen nicht einmal mehr einen kompletten Rückzug aus dem US-Markt aus. Was bedeutet das für die Zukunft des angeschlagenen Riesen?

Quartalszahlen: Ein Funken Hoffnung am Horizont?

Am Dienstag, dem 13. Mai, blickt die Finanzwelt gespannt nach Leverkusen. Dann legt Bayer die Zahlen für das erste Quartal vor. Die Erwartungen der Analysten sind klar umrissen:

  • Umsatz: Rund 13,46 Milliarden Euro
  • EBITDA: Etwa 3,88 Milliarden Euro
  • Bereinigter Gewinn je Aktie: Voraussichtlich 2,34 Euro

Werden diese Prognosen erfüllt oder gar übertroffen, könnte dies der Aktie zumindest kurzfristig Auftrieb verleihen. Doch die eigentlichen Bremsklötze bleiben bestehen.

Glyphosat und PCB: Die juristische Zerreißprobe

Das Damoklesschwert der US-Klagen schwebt unverändert über Bayer. Allein die Zahl der offenen Glyphosat-Ansprüche ist zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 um weitere rund 4.000 gestiegen. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Konzernchef Anderson hat bereits angedeutet, dass ein Ausstieg aus dem US-Glyphosat-Geschäft eine Option sein könnte, falls sich die juristische Lage nicht bessert. Sämtliche Hoffnungen ruhen nun auf einer möglichen Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA im Fall "Durnell", die eine Wende bringen könnte.

Als wäre das nicht genug, kämpft Bayer auch an der PCB-Front mit Altlasten und hofft hier ebenfalls auf ein entlastendes Urteil des Supreme Court – möglicherweise noch im Mai, vielleicht aber auch erst 2026. Trotz dieser massiven Unsicherheiten zeigte sich die Aktie im letzten Monat mit einem Plus von über 14 Prozent erstaunlich widerstandsfähig und schloss am Freitag bei 23,91 Euro. Doch der Schein trügt: Vom 52-Wochen-Hoch bei 30,48 Euro ist das Papier noch weit entfernt.

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Pharmasparte: Wettlauf gegen die Zeit

Auch im Pharmageschäft steht Bayer vor großen Herausforderungen. Der zunehmende Wettbewerbsdruck durch Generika, insbesondere beim einstigen Blockbuster Xarelto (Gerinnungshemmer), und der bevorstehende Patentablauf beim Augenheilmittel Eylea zwingen zum Handeln. Die Hoffnungsträger sollen es richten:

  • Nubeqa: Das Prostatakrebs-Medikament, für das in China eine Zulassungserweiterung beantragt ist – ein potenziell riesiger Markt.
  • Kerendia: Ein Medikament zur Behandlung von Herz- und Nierenerkrankungen.
  • Beyonttra: Ein kürzlich in der EU zugelassenes Herzmedikament.

Ob diese neuen Produkte die wegbrechenden Umsätze der Altstars kompensieren können, wird sich erst noch zeigen müssen.

Crop Science: Durchhalten bis zur Erholung?

Die Agrarsparte Crop Science, das Sorgenkind rund um Glyphosat, steht auch operativ vor einem schwierigen Jahr 2025. Erst ab 2026 rechnet der Konzern hier wieder mit einer spürbaren Erholung.

Die kommenden Tage werden also entscheidend. Liefern die Quartalszahlen die erhoffte positive Überraschung? Und noch wichtiger: Gibt es endlich Licht am Ende des Tunnels im Glyphosat-Desaster? Für Bayer-Anleger bleibt die Lage extrem angespannt.

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