Europäische Zulassung für Milliardenprodukt – und die Aktie sackt trotzdem ab. Was läuft schief bei Bayer? Während Konzernchef Bill Anderson mit Lynkuet endlich einen greifbaren Erfolg aus der Pharma-Pipeline vorweisen kann, bleiben Anleger skeptisch. Der erhoffte Ausbruch über die 30-Euro-Marke scheiterte erneut.

Das steckt hinter der EU-Zulassung

Die Europäische Kommission hat grünes Licht für Lynkuet gegeben – ein Meilenstein für Bayer. Das Medikament mit dem Wirkstoff Elinzanetant behandelt moderate bis schwere Hitzewallungen und Nachtschweiß, die bei Menopause oder Hormontherapien auftreten. Nach Zulassungen in den USA, Kanada, Großbritannien und der Schweiz öffnet sich nun einer der größten Pharmamärkte weltweit.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?

Die wichtigsten Fakten zu Lynkuet:

  • Blockbuster-Potenzial: Über 1 Milliarde Euro Jahresumsatz möglich
  • Akquisitionspreis: 425 Millionen Dollar Vorauszahlung für KaNDy Therapeutics
  • Zielmärkte: EU, USA, Großbritannien, Schweiz, Kanada bereits zugelassen
  • Konkurrenz zu klassischen Hormontherapien bei menopausalen Beschwerden

Für den Leverkusener Konzern könnte das Timing kaum wichtiger sein. Der Gerinnungshemmer Xarelto, jahrelang ein Kassenschlager, verliert Patentschutz. Die Einnahmen brechen weg. Gleichzeitig belasten die milliardenschweren Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA die Bilanz massiv.

Warum die Börse unbeeindruckt bleibt

Trotz der strategisch bedeutsamen Nachricht schloss die Aktie gestern mit einem Minus von 1,28 Prozent bei 27,02 Euro. Heute zeigt sich eine leichte Erholung auf 27,32 Euro – doch das ändert nichts am Grundproblem: Der Widerstand bei 30 Euro bleibt eine unüberwindbare Hürde.

Die Skepsis der Investoren hat Gründe. Ein zugelassenes Medikament ist eine Sache – die erfolgreiche Marktdurchdringung eine andere. Wie schnell werden Ärzte Lynkuet verschreiben? Wie stark ist die Konkurrenz etablierter Therapien? Und vor allem: Reicht ein einzelnes Produkt aus, um die strukturellen Probleme des Konzerns zu lösen?

Mit einem RSI von 19,6 ist die Aktie technisch überverkauft. Der Kurs notiert acht Prozent unter dem Zwischenhoch von 29,75 Euro, das erst Mitte November erreicht wurde. Die volatile Kursentwicklung der letzten Wochen spiegelt die Unsicherheit wider.

Jetzt kommt es auf die Umsetzung an

Die Markteinführung in der EU wird zum Lackmustest für Bill Andersons Umbaukurs. Analysten und Investoren erwarten belastbare Zahlen – und zwar schnell. Ende Februar steht die Vorlage der Jahresergebnisse an. Dann wird sich zeigen, ob Bayer konkrete Umsatzprognosen für Lynkuet wagen kann.

Bis dahin bleibt die Aktie anfällig. Ohne weitere positive Impulse aus der Pipeline oder überraschend starke Verkaufszahlen dürfte der Titel weiter zwischen 25 und 30 Euro schwanken. Das Vertrauen des Kapitalmarktes ist erschüttert – ein einzelnes Medikament wird nicht ausreichen, um es zurückzugewinnen.

Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 20. November liefert die Antwort:

Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...