Der Pharma- und Agrarchemie-Riese Bayer schockt mit Quartalszahlen, die selbst pessimistische Erwartungen unterbieten. Ein Gewinneinbruch von über 36 Prozent, Milliarden-Abschreibungen im Agrargeschäft und eine düstere Prognose für 2025 – die Anleger flüchten in Panik aus dem Papier. Die Aktie stürzte zeitweise um über 14 Prozent ab und markierte ein 20-Jahres-Tief. Steht Bayer vor einem jahrelangen Abwärtstrend oder ist der radikale Umbau des Konzerns die letzte Rettung?

Dramatischer Gewinneinbruch schockt die Märkte

Die vorgelegten Q3-Zahlen lesen sich wie ein Horrorszenario: Das bereinigte EBITDA brach um dramatische 25,8 Prozent auf nur noch 1,25 Milliarden Euro ein. Noch drastischer fiel der Gewinn je Aktie – von 0,38 Euro im Vorjahresquartal auf magere 0,24 Euro. Ein Minus von 36,8 Prozent.

Die Börse reagierte eiskalt: Die Aktie sackte unter die Marke von 21 Euro und erreichte damit Kursniveaus, die zuletzt vor zwei Jahrzehnten gesehen wurden. Der Kursrutsch offenbart das fundamentale Problem des Konzerns:

Die größten Belastungsfaktoren:
* Crop Science-Sparte mit 3,8 Milliarden Euro Abschreibungen
* Glyphosat-Herbizide brechen um 19,1 Prozent ein
* Mais-Saatgut-Geschäft kollabiert um 19,3 Prozent
* Blockbuster Xarelto verliert 23 Prozent durch Patentauslauf
* Nettoschulden von 35 Milliarden Euro drücken

Agrargeschäft im freien Fall

"Die Entwicklung des Agrarmarktes war schwächer als erwartet, insbesondere in Lateinamerika", räumt CEO Bill Anderson unumwunden ein. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die Crop Science-Sparte, einst als Zukunftsträger gepriesen, entwickelt sich zum Albtraum.

Der Umsatz im Agrargeschäft sank währungsbereinigt um 3,6 Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro. Besonders schmerzhaft: Die glyphosatbasierten Herbizide – das klassische Roundup-Geschäft – verlieren massiv an Zugkraft. Regulatorische Hürden, rechtliche Auseinandersetzungen und ein verändertes Marktumfeld setzen dem einstigen Cashflow-Giganten zu.

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Das Management senkte die Umsatzprognose für die Sparte auf minus 3 bis minus 1 Prozent. Eine Trendwende? Nicht in Sicht.

Pharma kann Verluste nicht kompensieren

Immerhin ein Lichtblick: Die Pharmasparte wuchs um 2,3 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Neue Hoffnungsträger wie Nubeqa und Kerendia legten spektakulär zu – Wachstumsraten von über 80 beziehungsweise 96 Prozent sprechen für sich. Nubeqa erreichte sogar Blockbuster-Status mit über einer Milliarde Euro Jahresumsatz.

Doch was neu hinzukommt, bricht anderswo weg. Der ehemalige Kassenschlager Xarelto verliert durch Patentausläufe dramatisch an Boden. CFO Wolfgang Nickl warnt bereits: "Wir erwarten eine weitere Beschleunigung des Generika-Drucks auf Xarelto im kommenden Jahr."

Kann die Pharma-Pipeline die Lücken schließen, die durch auslaufende Patente und schwache Agrarmärkte entstehen?

2025: Das Jahr der Wahrheit

Die bittere Wahrheit kommt am Ende der Präsentation: "Wir erwarten einen gedämpften Ausblick auf Umsatz und Ergebnis im nächsten Jahr mit wahrscheinlich rückläufigen Gewinnen", kündigt CFO Nickl an. Für eine Aktie, die bereits am Boden liegt, ist das eine verheerende Botschaft.

Das bereinigte EBITDA für 2024 wird nun nur noch zwischen 10,4 und 10,7 Milliarden Euro erwartet – eine erneute Senkung der Prognose. Das Management setzt auf beschleunigte Kostensenkungen und Effizienzmaßnahmen. Doch reicht das aus?

CEO Anderson verweist auf den radikalen Umbau: 5.500 Management-Positionen wurden eliminiert, das neue Betriebsmodell "Dynamic Shared Ownership" soll Entscheidungswege verkürzen. Erste Erfolge zeigen sich – Markteinführungszeiten in der Pharma wurden halbiert. Doch die Transformation braucht Zeit. Zeit, die der schwer verschuldete Konzern möglicherweise nicht hat.

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