Ein halbiertes Nachsteuerergebnis schickt Schockwellen durch die Anlegergemeinde von BASF. Obwohl der Chemieriese operativ im Rahmen der Erwartungen agierte und an seiner Jahresprognose festhält, verdüstert sich das Bild merklich. Wie passt dieser Spagat zusammen, und kann die vielzitierte lokale Produktionsstärke den Konzern wirklich vor den globalen wirtschaftlichen Verwerfungen schützen?

Quartalszahlen: Licht und tiefer Schatten

Die jüngsten Zahlen für das erste Quartal 2025 zeigen ein ambivalentes Bild. Während der Umsatz mit 17,4 Milliarden Euro nur leicht um 0,9 Prozent nachgab und das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) mit 2,63 Milliarden Euro (-3,2 Prozent) die Erwartungen noch traf, offenbarte der Blick auf den Nettogewinn eine böse Überraschung: Das Ergebnis nach Steuern und Dritten Rechten brach um 41 Prozent auf 808 Millionen Euro ein.

Verantwortlich für diesen deutlichen Rückgang sind laut Unternehmen unter anderem ein schwächeres Abschneiden in bestimmten Segmenten. Besonders die Bereiche Agricultural Solutions, Chemicals sowie Nutrition & Care mussten deutliche Rückgänge hinnehmen. Stabil zeigten sich hingegen Surface Technologies, Industrial Solutions und Materials, die ihre Verkaufsmengen auf Vorjahresniveau halten konnten.

US-Zölle: Wie verwundbar ist der Chemiegigant?

Die Unternehmensführung blickt mit Sorge auf mögliche geopolitische Verwerfungen, insbesondere durch potenzielle US-Zölle. Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann betonte zwar, dass die direkten Auswirkungen auf BASF begrenzt seien. Der Grund: Rund 90 Prozent der in Europa und Nordamerika verkauften Produkte werden auch direkt vor Ort hergestellt. Diese lokale Produktionsstrategie könnte sich als wichtiger Puffer erweisen.

Doch Entwarnung gibt es nicht. Indirekte Effekte durch eine allgemeine Marktverunsicherung oder eine veränderte Kundennachfrage infolge von Handelskonflikten können nicht ausgeschlossen werden. Die Nervosität ist spürbar, und der Aktienkurs spiegelt dies wider: Mit einem Schlusskurs von 42,48 Euro gestern notiert das Papier deutlich unter seinem 200-Tage-Durchschnitt und nicht weit entfernt vom kürzlich markierten 52-Wochen-Tief von 39,76 Euro. Ein RSI von 13,0 signalisiert zudem einen stark überverkauften Zustand.

Dividendenversprechen als Fels in der Brandung?

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Trotz der eingetrübten Gewinnsituation und den bestehenden Abwärtsrisiken hält BASF an seiner Jahresprognose fest. Das Management rechnet weiterhin mit einem bereinigten EBITDA zwischen 8,0 und 8,4 Milliarden Euro. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, wurde auf der Hauptversammlung am 2. Mai eine Dividende von 2,25 Euro je Aktie beschlossen, die bereits am 7. Mai zur Auszahlung kam.

Mehr noch, BASF hat ein ambitioniertes Ziel für die Aktionärsrendite formuliert:

  • Von 2025 bis 2028 sollen mindestens 12 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
  • Dies soll durch eine jährliche Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie erreicht werden.
  • Zusätzlich sind Aktienrückkäufe ab spätestens 2027 geplant.

Ob diese Zusagen die Anleger nachhaltig beruhigen können, während der Nettogewinn so deutlich unter Druck steht, bleibt abzuwarten.

Ein grüner Lichtblick im Chemiepark

Abseits der angespannten Finanzlage setzt BASF auch auf ökologische Fortschritte. Der Unternehmensbereich Intermediates stellt sein komplettes europäisches Aminportfolio auf 100 Prozent erneuerbaren Strom um. Diese Maßnahme, die Produktionsstandorte in Ludwigshafen und Antwerpen betrifft, soll ab 2025 jährlich rund 188.000 Tonnen CO2-Äquivalente im Vergleich zum Basisjahr 2020 einsparen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die defensive Strategie von BASF aufgeht und der Konzern die Balance zwischen globalen Risiken und operativer Stabilität halten kann. Die Frage bleibt: Ist der jüngste Gewinneinbruch nur ein Ausrutscher oder ein Vorbote für schwierigere Zeiten?

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