Der Chemieriese BASF befindet sich im Umbruch – doch können die ambitionierten Pläne die Anleger überzeugen? Während der Konzern mit der vollständigen Übernahme eines wichtigen Joint Ventures und der geplanten Abspaltung seines Agrargeschäfts strategische Klarheit schaffen will, kämpft die Aktie mit deutlichen Verlusten seit Jahresbeginn.

Schlüsselübernahme in Frankreich

Im Fokus steht aktuell die geplante Übernahme der verbleibenden 49% am Joint Venture Alsachimie von DOMO Chemicals. Die Transaktion würde BASF die vollständige Kontrolle über die Polyamid-6.6-Produktion in Chalampé verschaffen – ein strategischer Schachzug für mehr Unabhängigkeit in der Lieferkette.

  • Ziel: Maximierung der Rückwärtsintegration bei wichtigen Rohstoffen
  • Zeitplan: Abschluss bis Mitte 2025 geplant
  • Hürde: Noch ausstehende Konsultationen mit Sozialpartnern

Doch die Übernahme ist nur ein Puzzleteil in BASFs größerem Strategiepuzzle.

Agrargeschäft vor dem Ausverkauf?

Parallel bereitet der Konzern die Abspaltung seines gesamten Agrarlösungsgeschäfts vor – inklusive des indischen Ablegers. Der geplante Börsengang könnte jedoch Geduld erfordern:

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  • Zeithorizont: Nicht vor zweiter Jahreshälfte 2027
  • Indien: Abspaltungsprozess dauert voraussichtlich 18-24 Monate
  • Zukäufe: BASF sondiert Akquisitionen im Saatgut- und Biologika-Segment

Markt bleibt skeptisch

Trotz dieser strategischen Initiativen zeigt die Aktie Schwäche. Nach einem kurzen Aufbäumen am Donnerstagvormittag drehte das Papier ins Minus und notierte bei 42,64 Euro – ein Rückgang von 6,18% binnen eines Monats.

Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen die Herausforderungen: Der Gewinn je Aktie brach von 1,53 Euro auf 0,91 Euro ein, während der Umsatz leicht auf 17,4 Milliarden Euro schrumpfte.

Kritische Frage: Können die strukturellen Veränderungen den Abwärtstrend stoppen, oder steckt BASF in einer fundamentalen Krise? Die nächsten Quartalszahlen Ende Juli dürften erste Hinweise liefern. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball zwischen strategischem Optimismus und operativer Enttäuschung.

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