BASF Aktie: Strategie im Fokus
BASF sortiert sein Portfolio, plant den Börsengang der Agrarsparte und bekommt zugleich einen Warnschuss für das laufende Quartal von Goldman Sachs. Die Mischung aus strategischer Neuausrichtung und vorsichtiger Ergebnisprognose rückt den Chemiekonzern in ein spannendes Zwischenstadium: Umbau ja – aber wie glatt läuft das operative Geschäft wirklich?
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Verkauf des Geschäfts mit optischen Aufhellern an Catexel, Closing geplant für Q1 2026
- Pläne für Ausgliederung und möglichen IPO der Agrarsparte bis 2027 konkretisiert
- Goldman Sachs hebt Kursziel leicht auf 48 Euro an, senkt aber Q4-EBITDA-Prognose um 19 %
- Schlusskurs gestern: 44,19 Euro, rund 18 % unter dem 52‑Wochen-Hoch
Portfolio-Bereinigung: Verkauf an Catexel
BASF treibt die Fokussierung des Geschäfts weiter voran. Der Konzern verkauft das Geschäft mit optischen Aufhellern – eingesetzt vor allem in Waschmitteln – an Catexel, eine Plattform der International Chemical Investors Group (ICIG).
Die Transaktion umfasst den Standort Monthey in der Schweiz sowie rund 80 Mitarbeiter. Das Closing ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen, zu finanziellen Details äußern sich die Parteien nicht.
Auch wenn das Volumen eher überschaubar ist, passt der Schritt klar in die Linie, Randbereiche abzugeben und das Portfolio zu straffen. Für den Kapitalmarkt ist das ein weiteres Signal, dass BASF die eigene Struktur konsequent vereinfachen will.
Goldman Sachs: Langfristig positiver, kurzfristig vorsichtiger
Parallel dazu sorgt ein Research-Update von Goldman Sachs für ein gemischtes Bild. Die US-Investmentbank bestätigt ihre Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel moderat von 46 auf 48 Euro. Bewertungsseitig traut man der Aktie also etwas mehr zu.
Deutlich kritischer fällt dagegen der Blick auf die nahe Zukunft aus: Analystin Georgina Fraser senkt ihre Prognose für das bereinigte EBITDA im vierten Quartal 2025 um 19 % auf 1,19 Milliarden Euro. Damit liegt sie etwa 10 % unter dem aktuellen Marktkonsens. Auch für 2026 und 2027 werden die Gewinnerwartungen zurückgenommen.
Diese Kombination – leicht höheres Kursziel, aber reduzierte Ergebnisprognosen – deutet auf ein als herausfordernd eingeschätztes operatives Umfeld im Jahresendgeschäft hin, während man mittel- bis langfristig von der strategischen Neuausrichtung und einer möglichen Ergebnisverbesserung ausgeht.
Am Markt spiegelt sich diese Ambivalenz in einer verhaltenen Kursentwicklung: Die Aktie schloss gestern bei 44,19 Euro. Auf Sicht von 30 Tagen steht zwar ein Plus von rund 4,8 %, im Jahresvergleich liegt das Papier mit 2,7 % Zuwachs aber nur leicht im positiven Bereich. Der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von 53,98 Euro beträgt aktuell gut 18 %.
Agrarsparte: Vorbereitung auf eigenständigen Börsenauftritt
Ein zweiter zentraler Baustein der aktuellen Strategie ist die Agrarsparte „Agricultural Solutions“. BASF plant, diesen Bereich bis 2027 in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern und an die Börse zu bringen.
Ab dem 1. Mai 2026 soll Livio Tedeschi den Vorstand des neuen Unternehmens übernehmen. Das Ziel ist ambitioniert: Die Agrarsparte soll als einer der drei größten Anbieter im weltweiten Saatgutmarkt etabliert werden, während BASF Mehrheitsaktionär bleibt.
Damit setzt der Konzern klar auf eine „Sum-of-the-Parts“-Logik: Ein eigenständig gelistetes Agrarunternehmen könnte an der Börse eine andere, möglicherweise höhere Bewertung erhalten als im Verbund des Gesamtkonzerns.
Flankiert wird diese Neuaufstellung von einer Standortvereinbarung für das Stammwerk Ludwigshafen. Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter einigten sich darauf, betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre auszuschließen und Investitionen abzusichern. Das verschafft dem Umbauprozess eine stabilere Basis.
Technische Lage und Ausblick
Charttechnisch bewegt sich die Aktie derzeit in einer stabilisierenden Phase. Der Kurs liegt mit 44,19 Euro nur knapp über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 43,65 Euro und nahe am 200‑Tage-Durchschnitt von 43,77 Euro. Der RSI von 42,3 signalisiert weder eine überkaufte noch eine überverkaufte Situation.
Kurzfristig bleibt die Zone um 44 Euro eine relevante Marke für das technische Bild. Hält dieses Niveau, untermauert das die aktuelle Seitwärts- bis leichte Aufwärtstendenz; ein nachhaltiger Bruch nach unten würde das Setup eintrüben.
Inhaltlich richtet sich der Blick nun auf die kommende Quartalsberichtssaison: Die deutlich gesenkte Q4-EBITDA-Prognose von Goldman Sachs setzt die Messlatte spürbar tiefer. Gelingt es BASF, diese nun konservativeren Erwartungen zumindest zu erreichen oder zu übertreffen, könnte das die Argumente derjenigen stärken, die in der laufenden Portfolio-Bereinigung und dem geplanten Agrar-IPO bereits heute einen positiven Beitrag zum Unternehmenswert sehen.
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