Der Chemieriese steht vor einem der größten Verkäufe seiner Unternehmensgeschichte. Private-Equity-Gigant Carlyle hat sich als Favorit für die Übernahme der BASF-Beschichtungssparte durchgesetzt - ein Deal mit einem geschätzten Volumen von rund 7 Milliarden Euro. Doch was bedeutet dieser strategische Coup wirklich für Anleger?

Carlyle setzt sich im Bieterkrieg durch

In einem hart umkämpften Bieterverfahren konnte sich der US-Investor Carlyle gegen mehrere Konkurrenten behaupten. Ein Konsortium unter Führung von KPS Capital Partners ist bereits ausgeschieden, nachdem zuvor auch Schwergewichte wie Blackstone, Bain Capital und CVC Capital Partners Interesse an der begehrten Sparte signalisiert hatten.

Die zur Veräußerung stehende Beschichtungssparte umfasst drei Kernbereiche:
- Automotive OEM Coatings
- Automotive Refinish Coatings
- Surface Treatment

Mit über 10.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2024 handelt es sich um ein substantielles Geschäftsfeld, das BASF konsequent aus seinem Portfolio entfernt.

Strategischer Umbau in vollem Gange

Der mögliche Milliarden-Deal ist kein Einzelfall, sondern Teil der umfassenden "Winning Ways"-Strategie von Vorstandschef Dr. Markus Kamieth. Erst Anfang Oktober bekräftigte das Management seine ehrgeizigen Finanzziele für 2028 - darunter ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 10 und 12 Milliarden Euro.

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Bereits vollzogen wurde der Verkauf des brasilianischen Dekorfarbengeschäfts an Sherwin-Williams für 1,15 Milliarden US-Dollar. Doch der aktuelle Deal würde alle bisherigen Transaktionen in den Schatten stellen.

Vier Standalone-Bereiche im Fokus

BASF hat seine Aktivitäten klar strukturiert - mit vier Kerngeschäften und vier eigenständigen Bereichen, die unterschiedliche Zukunftsperspektiven haben:

  • Environmental Catalyst and Metal Solutions: Ursprünglich zum Verkauf ausgeschrieben, bleibt die 7-Milliarden-Euro-Sparte nun doch im Konzern
  • Battery Materials: Deutlich reduzierte Investitionen, aber Kooperationen mit Schlüsselkunden wie CATL
  • Agricultural Solutions: Geplante Minderheitsbörsennotierung bis 2027 läuft planmäßig

Beschleunigte Aktienrückkäufe in Aussicht

Die spannendste Frage für Anleger: Wohin fließen die Milliarden? CFO Dr. Dirk Elvermann deutete bereits an, dass erfolgreiche Portfoliomaßnahmen den Zeitplan für Aktienrückkäufe vorziehen könnten. Ursprünglich waren Rückkäufe von mindestens 4 Milliarden Euro erst zwischen 2027 und 2028 geplant.

Die möglichen Verkaufserlöse könnten nicht nur die Bilanz stärken, sondern auch die Kapitalrückführung an Aktionäre deutlich beschleunigen. Ein verlockender Gedanke für jeden BASF-Investor.

Entscheidung bis Jahresende erwartet

Die finale Entscheidung über den Verkauf der Beschichtungssparte wird für das vierte Quartal 2025 erwartet. Bereits am 29. Oktober könnten die Q3-Zahlen weitere Hinweise auf den Fortschritt des Portfolioumbaues liefern.

Mit der neuen Verbund-Anlage in Zhanjiang, China, die planmäßig und unter Budget realisiert wird, positioniert sich BASF parallel für künftiges Wachstum in den Kerngeschäften. Der Konzern scheint entschlossen, sich von nicht-strategischen Assets zu trennen und gleichzeitig in profitable Zukunftsfelder zu investieren.

Die Aktie notiert aktuell bei 43,66 Euro - deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von knapp 54 Euro. Steht dem Titel nach Jahren der Konsolidierung endlich eine nachhaltige Trendwende bevor? Die kommenden Wochen werden es zeigen.

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