Nach jahrelanger Planung und massiven Investitionen von 8,7 Milliarden Euro ist es soweit: BASF hat heute den Produktionsbeginn in seinem gigantischen neuen Verbundstandort in Zhanjiang verkündet. Es ist die größte Einzelinvestition in der 160-jährigen Unternehmensgeschichte – und zugleich eine strategische Wette, die nicht unumstritten ist. Während Kritiker vor einer gefährlichen China-Abhängigkeit warnen, setzt der DAX-Konzern voll auf den asiatischen Wachstumsmarkt. Kann dieser Schritt den zuletzt schwächelnden Chemie-Riesen wieder auf Kurs bringen?

Milliarden-Standort nimmt Betrieb auf

Der neue Standort in der südchinesischen Provinz Guangdong markiert einen Paradigmenwechsel für BASF. Nach mehrjähriger Bauphase laufen nun die ersten Anlagen des Verbundstandorts an, weitere sollen bis Jahresende folgen. Herzstück ist ein Steamcracker mit einer Jahreskapazität von rund einer Million Tonnen Ethylen – ergänzt durch diverse Anlagen für Petrochemikalien und Spezialchemikalien.

Die Dimensionen sind beeindruckend:

  • Investitionsvolumen: 8,7 Milliarden Euro
  • Ranking: Drittgrößte BASF-Produktionsstätte weltweit (nach Ludwigshafen und Antwerpen)
  • Ethylen-Kapazität: Rund 1 Million Tonnen jährlich
  • Vollständige Inbetriebnahme: Geplant bis Ende 2025

Mit dem massiv erhöhten Produktionsvolumen will BASF die stark wachsende Nachfrage in China und der gesamten Asien-Pazifik-Region künftig direkter bedienen – ohne die langen und kostenintensiven Transportwege aus Europa.

Strategische Wette mit Fragezeichen

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BASF?

Doch das Projekt ist mehr als nur eine Produktionserweiterung – es ist eine grundlegende strategische Neuausrichtung. Die "Local-for-Local"-Strategie, unter dem früheren Vorstandschef Martin Brudermüller trotz erheblicher Widerstände vorangetrieben, setzt auf maximale Nähe zum chinesischen Wachstumsmarkt. Das Management betrachtet den direkten Zugang zu diesem Markt als unverzichtbar.

Kritiker sehen das anders. Sie warnen vor einer wachsenden Abhängigkeit von China – gerade nach den schmerzlichen Erfahrungen in Russland, wo BASF nach dem Ukraine-Krieg hohe Abschreibungen verkraften musste. Die Frage bleibt: Wiederholt sich hier ein gefährliches Muster der Überexponierung in geopolitisch sensiblen Märkten?

Was jetzt für Anleger zählt

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den Hochlauf der Anlagen in den kommenden Monaten. Investoren werden genau verfolgen, wie schnell Zhanjiang einen signifikanten Ergebnisbeitrag liefern kann. Parallel dazu startet im November das bereits angekündigte Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro, das bis Juni 2026 laufen soll.

Die nächsten Quartalszahlen für Q4 2025, erwartet am 27. Februar 2026, werden zeigen müssen, ob die China-Offensive die erhofften Früchte trägt. Die Aktie notiert aktuell bei 42,94 Euro – deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro. Der Markt scheint abzuwarten, ob die Milliarden-Investition das Unternehmen tatsächlich zurück auf Wachstumskurs bringt oder ob die Risiken unterschätzt wurden.

BASF-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BASF-Analyse vom 6. November liefert die Antwort:

Die neusten BASF-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BASF-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

BASF: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...