Während Analysten die europäische Chemieindustrie abschreiben und Kursziele reihenweise fallen, setzt BASF-Chef Markus Kamieth ein klares Signal: China bleibt unverzichtbar. Der größte Einzelinvest der Unternehmensgeschichte in Zhanjiang läuft gerade an – doch kann dieser Schachzug den Konzern aus der Branchenmisere befreien? Oder vergrößert er nur die Abhängigkeit von einem zunehmend unsicheren Markt?

Die Weichenstellung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Goldman Sachs und Barclays senken ihre Kursziele, die Branche kämpft mit strukturellen Problemen. Gleichzeitig treibt das Management die Transformation voran: Börsengang der Agrarsparte, massives Aktienrückkaufprogramm, Milliardeninvestments in Fernost.

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Volles Risiko China: "Größter Markt für Chemikalien"

Kamieth ließ in Berlin keinen Zweifel aufkommen: Ohne China kein Wachstum. Der neue Verbundstandort in Zhanjiang, das bisher größte Investment der BASF-Geschichte, hat Anfang November die Produktion aufgenommen. Die "local for local"-Strategie ist gesetzt – trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten im Reich der Mitte.

Die China-Wette im Überblick:
- Zhanjiang: Größtes Einzelinvestment der Konzerngeschichte
- Strategie: Produktion für lokale Märkte vor Ort
- Timing: Produktionsstart just in schwierigster Branchenphase
- Konkurrenz: Massive Überkapazitäten durch chinesische Wettbewerber

Analysten schlagen Alarm: Strukturkrise ohne Ausweg?

Die Stimmung an den Kapitalmärkten könnte kaum gegensätzlicher sein. Goldman Sachs kappte das Kursziel von 52 auf 46 Euro – ein Minus von über 11 Prozent. Analystin Georgina Fraser sieht ohne drastische Kapazitätskürzungen keine Erholung. Auch Barclays ruderte zurück.

Das Management kontert mit Taten statt Worten: Seit 3. November läuft ein Aktienrückkaufprogramm. In der ersten Woche wurden bereits 1,17 Millionen eigene Aktien erworben. Die Botschaft: Der aktuelle Kurs von rund 44 Euro unterschätzt den wahren Wert massiv. Immerhin liegt die Aktie damit knapp 19 Prozent unter ihrem März-Hoch von fast 54 Euro.

Transformation auf Hochtouren: Agrar-Börsengang kommt

Parallel zur China-Offensive wird die Portfolio-Bereinigung vorangetrieben. Die Agrarsparte "Agricultural Solutions" soll an die Frankfurter Börse – ein Kernstück der "Winning Ways"-Strategie. Ein eigenständiges, schlankes Unternehmen soll entstehen, fokussiert auf den lukrativen Agrarmarkt.

Doch der Zeitplan ist ambitioniert. Während die Chemiebranche im Abschwung steckt, schwache Nachfrage und explodierende Energiekosten die Margen zerfressen, soll der Spin-off Vertrauen schaffen. Investoren fragen sich: Ist jetzt wirklich der richtige Moment für solch komplexe Kapitalmarktoperationen?

Die nächste Bewährungsprobe kommt am 27. Februar 2026 mit den Q4-Zahlen. Bis dahin bleibt die Branchenstimmung der entscheidende Treiber – und die ist miserabel.

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