Barrick Gold Aktie: Radikaler Umbau!

Ein Paukenschlag erschüttert die Minenbranche und könnte die Machtverhältnisse im Goldsektor dauerhaft verschieben. Der kanadische Riese Barrick plant einen strategischen Schachzug, der Investoren hellhörig werden lässt: Die Abspaltung der wertvollsten nordamerikanischen Vermögenswerte steht im Raum. Während die Aktie bereits gestern mit deutlichen Kursaufschlägen reagierte, stellt sich an der Wall Street nun die alles entscheidende Frage: Wird hier der nächste Übernahmekandidat geboren?

Tektonische Verschiebungen im Konzern

Der Verwaltungsrat hat grünes Licht gegeben: Das Management prüft intensiv den Börsengang (IPO) einer neuen Tochtergesellschaft, die intern als "NewCo" gehandelt wird. Dieser Schritt ist nichts weniger als der Versuch, die Filetstücke des Konzerns neu zu verpacken und den verborgenen Wert der Assets freizulegen. Während Barrick die Kontrolle behalten will, sollen Anleger direkten Zugriff auf ein Portfolio erhalten, das seinesgleichen sucht:

• Die Anteile an den Nevada Gold Mines (NGM) – dem weltweit größten Goldproduktionskomplex.
• Die Pueblo Viejo Mine in der Dominikanischen Republik.
• Die hochgradige Goldentdeckung Fourmile in Nevada, die sich vollständig im Besitz von Barrick befindet.

Goldman Sachs und Klein and Company wurden bereits als Berater engagiert, um diesen komplexen Prozess zu steuern. Bis Anfang 2026 soll die Prüfung abgeschlossen sein.

M&A-Spekulationen kochen hoch

Dieser strategische Schwenk ist eine klare Abkehr von der bisherigen Konzernstruktur und dreht die Logik der Fusion mit Randgold Resources aus dem Jahr 2019 faktisch um. Investoren forderten zuletzt immer lauter, von der historischen Goldrallye zu profitieren, ohne die geopolitischen Risiken in Afrika oder Pakistan tragen zu müssen. Ein reiner "Nordamerika-Play" würde genau diesen Nerv treffen.

Doch was bedeutet das für die Konkurrenz? Die Ankündigung hat sofort die Fantasie im Sektor beflügelt. Analysten sehen in der geplanten "NewCo" einen perfekten Übernahmekandidaten für Rivalen wie Newmont oder Agnico Eagle Mines. Eine eigenständige Einheit, die die besten Assets bündelt, dürfte am Markt heiß begehrt sein. Berichten zufolge könnten diese Vermögenswerte allein mit über 60 Milliarden Dollar bewertet werden – eine Summe, die jede potenzielle Transaktion zu einem historischen Ereignis machen würde.

Befreiungsschlag nach dem Chaos

Für Barrick kommt dieser Schritt zur richtigen Zeit, denn das Jahr 2025 war alles andere als ruhig. Ein zermürbender Streit mit der Militärregierung in Mali führte zu Abschreibungen in Milliardenhöhe, und der plötzliche Abgang von CEO Mark Bristow im September hinterließ eine Führungslücke.

Die strategische Neuausrichtung trifft nun auf ein perfektes Marktumfeld. Der Goldpreis jagt von Rekord zu Rekord, getrieben von der Hoffnung auf sinkende Zinsen. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Federal Reserve noch in diesem Dezember wird am Markt aktuell mit 88 Prozent eingepreist. Barrick scheint entschlossen, diese Welle zu reiten und das Vertrauen der Anleger mit einer klaren Fokussierung auf sichere, hochrentable Standorte zurückzugewinnen. Im Februar will der Konzern weitere Details zum Fortschritt der Pläne bekannt geben.