Barrick Mining beendet nach zwei Jahren den Konflikt mit der Militärregierung in Mali. Der Goldkonzern übernimmt wieder die Kontrolle über das wichtige Loulo-Gounkoto-Projekt – inklusive Rückgabe beschlagnahmten Goldes. Parallel treibt das Management eine strategische Neuaufstellung in Nordamerika voran. Wie stark ist dieser Doppelimpuls für die weitere Entwicklung des Unternehmens?

Betrieb in Mali läuft wieder an

Laut einem internen Schreiben vom 18. Dezember 2025 hat Barrick die operative Kontrolle über den Loulo-Gounkoto-Goldkomplex offiziell zurückerlangt. Zunächst soll die Produktion schrittweise anlaufen, mit einem Schwerpunkt auf verpflichtenden Trainingsprogrammen für Mitarbeiter und Auftragnehmer.

Dem Neustart ging eine im November 2025 erzielte Einigung mit der malischen Militärregierung voraus. Streitpunkt war die Umsetzung eines neuen Bergbaugesetzes, das Barrick im Januar 2025 dazu veranlasst hatte, den Betrieb auszusetzen. Im Juni 2025 setzte ein Gericht einen vorläufigen Verwalter ein, der vorübergehend die Kontrolle über die Mine übernahm.

Für Barrick ist Loulo-Gounkoto eines der bedeutendsten Gold-Assets weltweit. Der nun erreichte Kompromiss ist daher zentral für den Produktionsausblick und damit auch für die mittelfristige Ergebnisentwicklung.

Vergleich: Aktienkurs und Bewertung

Die Aktie hat sich 2025 zu einem der stärkeren Goldwerte entwickelt. Seit Jahresanfang liegt das Plus bei rund 140 %, über zwölf Monate sogar bei gut 154 %. Gestern schloss der Titel bei 37,31 Euro und markierte damit zugleich ein neues 52‑Wochen-Hoch – rund 60 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt.

Der Relative-Stärke-Index (RSI) auf 14‑Tage-Basis notiert mit 28,4 im überverkauften Bereich, während die annualisierte 30‑Tage-Volatilität von knapp 37 % auf spürbare Schwankungen hinweist. Das starke Momentum spiegelt die Kombination aus operativen Erfolgen, Bilanzstärke und Fantasie rund um die strategische Neuausrichtung wider.

Vergleich: Vergleich: Vergleich: Einigung in Mali im Detail

Kern der Beilegung des Konflikts ist eine Vergleichszahlung von rund 430 Millionen US-Dollar, die Barrick akzeptiert hat. Im Gegenzug ordnete ein malischer Richter die Rückgabe von drei Tonnen Gold an, die die Militärregierung vor knapp einem Jahr hatte beschlagnahmen lassen. Das Metall mit einem Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar war seit Januar 2025 in der BMS-Bank in Bamako gelagert.

Mit der Rückgabe des Goldes und der Wiederaufnahme des Betriebs erhält Barrick nicht nur Rechtssicherheit in Mali, sondern auch wieder vollen Zugriff auf einen ihrer wichtigsten Cashflow-Lieferanten. Für einen globalen Produzenten dieser Größenordnung sind solche regulatorischen Klarstellungen ein wesentlicher Faktor für die Planungssicherheit.

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Starker Rückenwind von Zahlen und Dividende

Die robuste Kursentwicklung wird durch solide Fundamentaldaten untermauert. Im dritten Quartal 2025 meldete Barrick einen operativen Cashflow von 2,4 Milliarden US-Dollar – ein Rekordwert. Der freie Cashflow lag bei 1,5 Milliarden US-Dollar.

Diese Stärke gibt das Unternehmen an die Aktionäre weiter. Die Basisdividende wurde um 25 % auf 0,125 US-Dollar je Aktie angehoben. Zusätzlich hat Barrick im laufenden Jahr Aktienrückkäufe im Umfang von 1 Milliarde US-Dollar durchgeführt. Solche Ausschüttungen signalisieren, dass das Management die Bilanz als belastbar einschätzt und sich Spielraum für weitere Kapitalrückführungen sieht.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Auch von Analystenseite kommt Unterstützung. Jefferies erhöhte am 7. Dezember 2025 das Kursziel von 46 auf 55 US-Dollar und bestätigte die Einstufung „Buy“. Begründet wird dies unter anderem mit einer geschätzten Free-Cashflow-Rendite von etwa 12 % sowie mehreren Treibern, die zusätzlichen Wert heben könnten.

BNP Paribas stufte den Titel bereits am 5. Dezember 2025 auf „strong buy“ hoch. In Summe untermauern die jüngsten Upgrades den Eindruck, dass der Markt Barrick zunehmend als Qualitätswert im Goldsektor einordnet, der von höheren Goldpreisen und internen Effizienzprogrammen zugleich profitieren kann.

Strategischer Fokus auf Nordamerika

Parallel zur Mali-Einigung forciert Barrick die Neuordnung seines Portfolios. Am 1. Dezember 2025 gab der Konzern bekannt, dass der Verwaltungsrat das Management einstimmig ermächtigt hat, eine mögliche Börsennotierung (IPO) einer neuen Tochtergesellschaft zu prüfen, in der die wichtigsten nordamerikanischen Gold-Assets gebündelt würden.

Diese geplante Einheit, vorläufig „NewCo“ genannt, soll im Kern bestehen aus:

  • den Joint-Venture-Anteilen an Nevada Gold Mines,
  • dem Anteil am Pueblo-Viejo-Projekt,
  • sowie der vollständig im Besitz befindlichen Fourmile-Goldentdeckung in Nevada.

Barrick will nach einem möglichen IPO eine deutliche Mehrheitsbeteiligung an NewCo behalten. Mark Hill, Group Chief Operating Officer und Interim-CEO, betonte, dass die Goldbetriebe in Nevada und der Dominikanischen Republik zu den besten weltweit zählen und in sehr attraktiven Förderregionen liegen. Mit der Einbindung von Fourmile, das Hill als eine der bedeutendsten Goldentdeckungen dieses Jahrhunderts einordnet, könnte NewCo sich aus Sicht des Managements von anderen Produzenten deutlich abheben.

Hinzu kommt: Aktivist Elliott Capital hat sich bei Barrick eingekauft. Laut Berichten wurde der Einstieg durch die Aussicht auf eine mögliche Aufspaltung und weitere Maßnahmen zur Freisetzung von Aktionärswert motiviert. Das verstärkt den Druck auf das Management, die strategischen Optionen konsequent umzusetzen.

Ausblick: Wichtige Termine Anfang 2026

Die nächsten Wochen dürften wichtige Weichenstellungen bringen. Am 11. Februar 2026 steht der nächste Ergebnisbericht an, im Rahmen der Präsentation der Jahreszahlen 2025 will Barrick voraussichtlich auch detaillierter zum möglichen Nordamerika-IPO Stellung nehmen.

Mit der nun geklärten Situation in Mali, einem wieder anlaufenden Schlüsselprojekt und einer möglichen Neustrukturierung der Top-Assets in Nordamerika steht Barrick vor einem spannenden Jahr 2026. Der Konzern kombiniert aktuell hohe Cashflows, eine starke Bilanz und klare Portfolioinitiativen – Faktoren, die zusammen den Bewertungsrahmen der Aktie in den kommenden Monaten maßgeblich beeinflussen dürften.

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