AVZ Minerals Aktie: Zukunftsperspektiven verschwommen?

Die australische Börsenaufsicht ASIC hat das Feuer auf die bereits vom Handel ausgeschlossene AVZ Minerals eröffnet. Formelle Gerichtsverfahren wegen schwerer Verstöße gegen die Offenlegungspflichten setzen den Lithium-Explorer unter extremen Druck. Die Vorwürfe wiegen schwer: Jahrelanges Verschweigen kritischer Informationen über das Flaggschiff-Projekt Manono.

Disclosure-Skandal erschüttert den Markt

Der Kern der juristischen Attacke dreht sich um angebliche Verstöße gegen kontinuierliche Offenlegungsregeln. ASIC wirft AVZ Minerals vor, durch irreführendes und täuschendes Verhalten den Markt über einen eskalierenden Eigentumsstreit um das Manono-Lithiumprojekt in der Demokratischen Republik Kongo im Dunkeln gelassen zu haben.

Diese Verschleierung soll eine erhebliche Informationslücke für Investoren geschaffen haben. Konkret behauptet die Aufsichtsbehörde, das Unternehmen habe entscheidende Details über die rechtlichen Herausforderungen fast zwölf Monate lang zurückgehalten – von Mitte 2021 bis Mai 2022.

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Direktoren im Fadenkreuz

Die Regulierungsbehörde nimmt nicht nur das Unternehmen ins Visier. ASICs Verfahren zielen gezielt auf Managing Director Nigel Ferguson und Technical Director Graeme Johnston ab – wegen angeblicher Verletzung ihrer Direktorenpflichten. Ihnen wird vorgeworfen, ASX-Mitteilungen autorisiert oder geduldet zu haben, die durch Verschweigen falsch oder irreführend waren.

Die zentralen Fakten der aktuellen juristischen Herausforderung sind eindeutig:

• Hauptvorwurf: Systematisches Versagen bei der Einhaltung kontinuierlicher Offenlegungspflichten bezüglich des Manono-Projekts
• Kernproblem: Ein eskalierender Rechts- und Eigentumsstreit in der DR Kongo wurde dem Markt nicht mitgeteilt
• Angebliche Verschleierungszeit: Das Versäumnis der Offenlegung erstreckte sich über fast ein volles Jahr
• Benannte Personen: Managing Director und Technical Director werden persönlich wegen Pflichtverletzungen verklagt

Der unvermeidliche Absturz

Diese Vorwürfe liefern den Kontext für den dramatischen Fall der Marktstellung des Unternehmens. Der ursprüngliche Handelsstopp der AVZ Minerals-Aktien im Mai 2022 folgte direkt auf die verspätete Offenlegung des DR Kongo-Streits.

Diese Aussetzung wurde nie aufgehoben. Sie führte zu einer langwierigen 24-monatigen Ungewissheitsphase, die im Mai 2024 mit dem permanenten Delisting von der Australian Securities Exchange gipfelte. Die aktuelle ASIC-Klage richtet sich damit gegen ein Unternehmen, dessen Börsenpräsenz bereits wegen dieser zugrundeliegenden Probleme beendet wurde.