ASML Aktie: Zwiespältiges Signal!

ASML hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen für gemischte Gefühle gesorgt. Während der Halbleiter-Ausrüster bei den Gewinnen die Erwartungen übertraf, verfehlte er bei den Umsätzen die Analystenschätzungen. Eine klassische "Good News, Bad News"-Situation, die Anleger vor ein Rätsel stellt.

Die am Anfang der Woche veröffentlichten Q3-Zahlen zeigen das Dilemma deutlich: Mit einem Gewinn je Aktie von 6,41 Dollar lag ASML über den Konsensschätzungen von 6,27 Dollar – ein starkes Zeichen für die Profitabilität des Unternehmens.

Umsatz enttäuscht, China-Sorgen wachsen

Doch bei den Umsätzen sah es anders aus. Mit 8,71 Milliarden Dollar verfehlte der niederländische Konzern die Analystenschätzungen von 8,99 Milliarden Dollar deutlich. Immerhin: Im Jahresvergleich bedeutet das noch ein Plus von 0,7 Prozent.

Noch brisanter wird es beim Ausblick: Für das vierte Quartal peilt ASML Umsätze zwischen 9,2 und 9,8 Milliarden Euro an. Das Unternehmen rechnet zudem damit, dass die Nettoumsätze 2026 nicht unter das Niveau des gesamten Jahres 2025 fallen werden. Ein Schlüsselfaktor dabei: Der erwartete dramatische Nachfragerückgang aus China im kommenden Jahr.

Analysten uneinig – Kaufen oder warten?

Die widersprüchlichen Signale spiegeln sich auch in den Analystenmeinungen wider. Während die HSBC ihre "Buy"-Empfehlung bestätigte, hält Sanford C. Bernstein an einem neutralen "Market Perform"-Rating fest. Der Konsens liegt bei einem moderaten "Buy" mit einem durchschnittlichen Kursziel von 1.051,60 Dollar.

Die Unsicherheit ist verständlich: Einerseits zeigen die starken Gewinne und die Dividendenerhöhung auf 1,857 Dollar je Quartal die Stärke des Geschäftsmodells. Andererseits werfen die Umsatzschwäche und die China-Risiken Fragen zur mittelfristigen Entwicklung auf.