Die ASML-Aktie befindet sich am Dienstag in einem Spannungsfeld zwischen technologischer Euphorie und geopolitischem Druck. Während der wichtigste Kunde TSMC einen entscheidenden Meilenstein in der Chipfertigung erreicht, drohen aus China neue regulatorische Hürden. Für Anleger stellt sich die Frage: Kann das Wachstum im High-End-Bereich die drohenden Einschränkungen im asiatischen Massenmarkt kompensieren?

Startschuss für die 2-Nanometer-Ära

Der primäre Kurstreiber ist die offizielle Bestätigung von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), dass die Volumenproduktion der 2-Nanometer-Technologie (N2) angelaufen ist. Der weltgrößte Auftragsfertiger hat sein Ziel erreicht, die Fertigung noch im vierten Quartal 2025 in der Fab 22 in Kaohsiung zu starten.

Für ASML ist dieser Schritt von fundamentaler Bedeutung. Die neue N2-Architektur ist in hohem Maße auf die extrem ultravioletten (EUV) Lithografiesysteme der Niederländer angewiesen. Da die neuen Chips im Vergleich zur Vorgängergeneration eine höhere Geschwindigkeit und geringeren Energieverbrauch versprechen, sichert dies die Nachfrage nach ASMLs fortschrittlichsten Maschinen.

Peking verschärft die Gangart

Dämpfer erhält die Stimmung jedoch aus dem wichtigsten Absatzmarkt des Konzerns. Berichten zufolge setzt Peking eine bisher unveröffentlichte, aber strikte Richtlinie durch: Chinesische Chiphersteller müssen bei neuen Produktionskapazitäten mindestens 50 Prozent ihrer Ausrüstung von lokalen Anbietern beziehen.

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Quellen zufolge werden Anträge für neue Fabriken abgelehnt, wenn diese „Homegrown“-Quote verfehlt wird. Dies begrenzt den adressierbaren Markt für ausländische Zulieferer wie ASML erheblich, insbesondere im Bereich der Deep Ultraviolet (DUV) Systeme für ältere Chip-Generationen. Chinesische Fertiger werden dadurch faktisch gezwungen, wo immer technisch möglich auf heimische Alternativen wie Naura Technology auszuweichen.

Langfristiger Trend stützt den Kurs

Trotz der regulatorischen Verschärfung und gemeldeter Verkäufe durch institutionelle Investoren wie Farmers & Merchants Investments zeigt sich die Aktie heute widerstandsfähig und notiert leicht im Plus bei rund 1.076 US-Dollar. Der Markt scheint die geopolitischen Risiken derzeit gegen die massiven Wachstumschancen im High-End-Bereich abzuwägen.

Gestützt wird diese Sichtweise durch aktuelle Prognosen der World Semiconductor Trade Statistics (WSTS). Diese sagen für 2026 ein Wachstum des globalen Halbleitermarktes um über 26 Prozent auf knapp 975 Milliarden US-Dollar voraus. Der Investitionszyklus für Künstliche Intelligenz und High-Performance-Computing überlagert damit kurzfristige politische Störfeuer.

Ausblick auf das erste Quartal

Der Fokus verlagert sich nun auf die ersten Monate des Jahres 2026. Entscheidend wird sein, wie steil die Produktionskurve bei TSMC anläuft, da dies direkte Auswirkungen auf die Umsatzverbuchung der neuesten ASML-Systeme hat. Gleichzeitig dürfte der nächste Ausblick des Konzerns zeigen, ob und wie stark die neuen chinesischen Lokalisierungsregeln den Auftragsbestand bei den klassischen DUV-Maschinen tatsächlich belasten.

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