Der europäische Chipausrüster ASML hat am Mittwoch für eine böse Überraschung gesorgt. Trotz eines überraschend starken zweiten Quartals dämpfte das Unternehmen plötzlich die Erwartungen für 2026 - und das mitten im KI-Boom. Die Aktie reagierte prompt: Ein Minus von sieben Prozent machte den Titel zum schwächsten Wert im Stoxx Europe 600 Technology.

Auftragsflut trifft auf Zukunftsangst

Die Zahlen hätten eigentlich für gute Stimmung sorgen sollen: Der Auftragseingang schoss auf 5,5 Milliarden Euro hoch, nach nur 3,9 Milliarden im Vorquartal. Allein 2,3 Milliarden entfielen auf die hochprofitablen EUV-Systeme, die für die Herstellung modernster KI-Chips unverzichtbar sind. Die Analysten waren überrascht - in positiver Hinsicht.

Doch dann der Schock: Konzernchef Christophe Fouquet zog die Handbremse. Die für 2026 geplante Wachstumsoffensive steht auf der Kippe. "Wir bereiten uns weiterhin auf Wachstum vor, können es aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen", so der CEO. Der Grund: wachsende geopolitische Spannungen und makroökonomische Unsicherheiten.

Zoll-Poker belastet die Geschäfte

Was steckt hinter dieser plötzlichen Vorsicht? Ein Blick auf die Risikofaktoren verrät es: Die Handelskonflikte zwischen den USA und China setzen dem Geschäft zu. China macht immerhin ein Viertel des Umsatzes aus, doch Exportbeschränkungen für modernste Lithografie-Systeme bremsen das Geschäft aus.

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Noch schwerer wiegt die Unsicherheit über künftige Zölle. Finanzvorstand Roger Dassen warnte vor möglichen Abgaben auf neue Systeme und Ersatzteile für den US-Markt. Die Bruttomarge könnte darunter leiden - ein Albtraum für ein Unternehmen, das seine Profitabilität gerade auf 53,7 Prozent stabilisiert hat.

Analysten zweifeln am Timing

Die Reaktion der Experten fiel gemischt aus. JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande lobte zwar die starke Auftragslage, fragt sich aber, ob die pessimistischen Töne auf Signale von Kundenseite zurückgehen. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies sieht beim Marktkonsens Korrekturbedarf von fünf bis zehn Prozent.

Besonders brisant: Große Kunden wie Intel und Samsung kämpfen selbst mit Problemen. Wenn die Nachfrage dort schwächelt, trifft das ASML doppelt hart. Die Prognose für das dritte Quartal zeigt bereits erste Bremsspuren: 7,4 bis 7,9 Milliarden Euro Umsatz bei einer Bruttomarge von nur noch 50 bis 52 Prozent.

Die Trendwende kommt zur Unzeit. Während die KI-Revolution eigentlich Rückenwind geben sollte, bremsen politische Realitäten das Wachstum aus. Für Anleger wird 2026 damit zum Zitterpartie.

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