Während ein Großinvestor die Fahnen hochhält, zieht ein anderer bereits die Notbremse. Der niederländische Halbleiter-Riese ASML steht im Zentrum eines Analysten-Duells, das die gesamte Branche in Atem hält. Ist die aktuelle Bewertung nach dem 40-Prozent-Rally bereits überzogen - oder geht die Reise erst richtig los?

Rothschild setzt auf Technologie-Revolution

Die Investmentbank Rothschild & Co Redburn löste die jüngste Aufwärtsbewegung mit einem spektakulären Upgrade aus. Die Analysten hoben ihre Einschätzung von "Neutral" auf "Kaufen" an und erhöhten das Kursziel von 900 auf 1.200 Euro - ein Plus von satten 33 Prozent.

Treiber dieser optimistischen Einschätzung sind die verbesserten kommerziellen Aussichten für ASMLs High-NA-EUV-Lithographie-Technologie. Rothschild verweist auf bedeutende Fortschritte bei der Feldvernähungstechnologie und die zunehmende Verbreitung von Chiplet-Architekturen für KI-Datencenter-Prozessoren.

Besonders spannend: Die Analysten erwarten, dass TSMC auf seinem Technology Symposium im April 2026 die Roadmap für High-NA-Technologie formalisieren wird - was als wichtiger Katalysator für die Aktie gelten könnte.

Millennial Dividends warnt vor Überhitzung

Doch nicht alle teilen diesen Enthusiasmus. Seeking Alpha-Analyst Millennial Dividends reagierte genau gegenteilig und stufte ASML auf "Hold" herab. Der Grund: Die Bewertung erscheint mit einem KGV von 37 überzogen, während sich die Wachstumsaussichten nicht wesentlich verbessert hätten.

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"ASML bleibt ein dominanter KI- und Halbleiterausrüstungsführer, aber nach einem 40-prozentigen Rally ist das Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr attraktiv", so die nüchterne Analyse. Besondere Sorgen bereiten die geopolitische Risiken und die hohe China-Exposure angesichts möglicher Zollauswirkungen.

Solide Fundamentaldaten stützen die Bullen

Die jüngsten Quartalszahlen vom Oktober lieferten jedoch Argumente für die Optimisten. ASML meldete einen Nettoumsatz von 7,5 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 2,1 Milliarden Euro. Die Gewinn je Aktie von 5,49 Euro übertrafen sogar die Erwartungen der Analysten.

CEO Christophe Fouquet betonte die anhaltend positive Dynamik bei KI-Investitionen, die sich auf mehr Kunden in führenden Logik- und DRAM-Segmenten ausdehnen. Ein besonderes Highlight: Über 300.000 Wafer wurden bereits auf ASMLs High-NA-EUV-Systemen verarbeitet - ein Tempo, das sogar die Einführung der Low-NA-Technologie in der gleichen Phase übertrifft.

Die Zukunft liegt in High-NA

Rothschilds Analyse projiziert, dass der Lithographie-Anteil an den Kapitalausgaben für Wafer-Fertigungsequipment bis 2030 auf 23 Prozent steigen wird. Getrieben wird dies durch die Einführung von Gate-All-Around-Transistoren. Die Gewinnprognosen für 2026-2030 wurden um 7-17 Prozent angehoben.

Die Zusammenarbeit mit Intel und dem belgischen IMEC zeigt bereits messbare Erfolge: Der Durchsatzverlust durch Feldvernähung konnte auf 19 Prozent reduziert werden, mit einer Roadmap zur weiteren Senkung auf 10 Prozent. Parallel stärkt die Partnerschaft mit dem französischen KI-Unternehmen Mistral AI die Technologieführerschaft.

Doch die Risiken bleiben real: Das Management erwartet einen signifikanten Rückgang der China-Nachfrage im Jahr 2026. Geopolitische Spannungen und potenzielle Änderungen der Exportkontrollen könnten die Wachstumsperspektiven trüben.

Während ASML mit Aktienrückkäufen in Höhe von 148 Millionen Euro im dritten Quartal und einer Zwischendividende von 1,60 Euro je Aktie Vertrauen signalisiert, steht die Aktie an einem Scheideweg. Wird die Technologieführerschaft die Bewertungsbedenken überstrahlen - oder ist der Höhenflug vorerst gestoppt?

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