Apple geht mit Rückenwind in die Feiertagspause. Die Aktie notierte zuletzt an Heiligabend bei 274,61 US‑Dollar, nahe dem Jahreshoch. Im Hintergrund ordnen zwei juristische Entscheidungen in Brasilien und Texas die regulatorischen Risiken für das Servicegeschäft neu.

Wie stark entlasten diese Entscheidungen eigentlich das Ökosystem rund um den App Store?

Rechtliche Schritte in Brasilien

In Brasilien hat Apple einen langen Konflikt mit der Wettbewerbsbehörde CADE beigelegt. Kern des Vergleichs ist die Öffnung von iOS für mehr Wettbewerb:

  • Apple muss in Brasilien Drittanbieter-App-Stores zulassen.
  • Alternative Zahlungssysteme auf iOS-Geräten werden erlaubt.
  • Entwickler dürfen auf externe Zahlungsoptionen verlinken.
  • Die Umsetzung muss binnen 105 Tagen erfolgen.

Damit öffnet Apple zwar Teile seines bislang stark geschlossenen App-Ökosystems, vermeidet im Gegenzug aber eine angedrohte Geldbuße von bis zu 150 Millionen brasilianischen Real (rund 27 Millionen US‑Dollar) und beendet eine seit drei Jahren laufende Untersuchung, die auf eine Beschwerde von MercadoLibre zurückging.

Analysten sehen darin eine überschaubare Konzession mit dem Vorteil klarer Rahmenbedingungen in einem wichtigen Wachstumsmarkt.

Gerichtserfolg in Texas

In den USA konnte Apple vor einem Bundesgericht in Texas einen weiteren Erfolg verbuchen. Im Mittelpunkt stand das geplante Gesetz „App Store Accountability Act“ (SB 2420), das ab Anfang 2026 eine strikte Altersverifikation für App-Downloads vorgeschrieben hätte.

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  • Ein US‑Bundesrichter (District Judge Robert Pitman) stoppte das Gesetz per einstweiliger Verfügung.
  • Begründung: Er verwies auf Bedenken im Hinblick auf den First Amendment und stufte das Gesetz als voraussichtlich verfassungswidrig ein.
  • Apple legt die Einführung neuer Age-Assurance-APIs vorerst auf Eis.

Damit bleibt die bisherige Nutzererfahrung unverändert, gleichzeitig entfallen kurzfristig hohe Implementierungs- und Compliance-Kosten für zusätzliche Altersprüfungen.

Institutionelle Investoren bleiben engagiert

Über die Feiertage veröffentlichte Unterlagen geben Einblick in die Positionierung großer Adressen. Voya Investment Management LLC hat seinen Anteil im dritten Quartal um 2,8 % erhöht und hält nun mehr als 15 Millionen Apple-Aktien.

Diese Aufstockung erfolgt vor dem Hintergrund eines Kurses, der sich in der Nähe des Rekordbereichs bewegt. Marktteilnehmer werten dies als Zeichen, dass große Vermögensverwalter die Bewertung weiterhin akzeptieren.

Starke Kursentwicklung 2025

Die Kursbilanz 2025 fällt deutlich positiv aus. Seit dem Tief im April bei rund 169 US‑Dollar hat die Aktie etwa 62 % zugelegt. Mit dem Schlusskurs von 274,61 US‑Dollar liegt sie in Reichweite des 52‑Wochen-Hochs bei 288,62 US‑Dollar.

Im Markt wird insbesondere die Rolle des Servicegeschäfts im Gesamtmodell betont. Der Kurs-Gewinn-Faktor von rund 36,5 signalisiert eine hohe Bewertung, die unter anderem darauf basiert, dass dieses Segment trotz regulatorischer Anpassungen wachsen soll.

Die jüngsten Entscheidungen in Brasilien und Texas passen in ein Muster gradueller Öffnung:
In Brasilien erfolgt diese kontrolliert über einen Vergleich mit klaren Umsetzungsfristen. In den USA zeigt die Entscheidung in Texas, dass Apple seine Plattform vor Gericht weiterhin erfolgreich verteidigen kann – anders als die eher holprige Umsetzung des Digital Markets Act (DMA) in Europa.

Ausblick auf 2026

Die US‑Börsen öffnen morgen wieder, dann dürfte sich zeigen, wie stark der Markt die rechtlichen Fortschritte einpreist. Aus technischer Sicht bleibt der Trend intakt, eine erste Unterstützungszone liegt im Bereich um 270 US‑Dollar.

Zu Jahresbeginn rücken zwei Punkte in den Vordergrund: zum einen die Umsetzung der neuen Vorgaben in Brasilien, zum anderen der Q1‑Bericht Ende Januar. Zudem könnten Hinweise zur weiteren Integration von KI‑Funktionen wichtig werden, da Apple seine große Gerätebasis nutzen will, um die 2025 eingeführten generativen KI‑Features stärker zu monetarisieren.

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