Apple Aktie: Analysten zuversichtlich
Apple startet mit Rückenwind in die entscheidende Phase des Weihnachtsgeschäfts. Mehrere große Investmentbanken haben ihre Kursziele angehoben und setzen klar auf eine starke Produktdynamik rund um das iPhone. Parallel treibt der Konzern seine Modellpalette und die regulatorische Anpassung in wichtigen Märkten voran. Wie stützen diese Faktoren das aktuelle Bewertungsniveau?
Analysten drehen an den Kurszielen
Am 17. Dezember meldeten sich gleich zwei große Adressen aus den USA mit positiven Updates zur Apple-Aktie. Sowohl Morgan Stanley als auch Jefferies erhöhten ihre Kursziele – wenn auch mit unterschiedlicher Tonlage.
Morgan Stanley-Analyst Erik Woodring hob das Kursziel von 305 auf 315 US‑Dollar an und bestätigte seine Einstufung „Overweight“. In seinem Ausblick für das kommende Jahr stellt er Unternehmen in den Vordergrund, die von starken Produktzyklen und hohen Investitionen in Cloud-Infrastruktur profitieren. Apple zählt er explizit zu den bevorzugten Positionen.
Gleichzeitig verweist Morgan Stanley auf zunehmende Vorsicht bei Speicherchip-Werten. Apple sei hier im Vorteil, da der Konzern dank seiner Marktstellung und Preissetzungsmacht vergleichsweise wenig unter steigenden Komponentenpreisen leide.
Jefferies geht einen anderen Weg: Analyst Edison Lee bleibt bei „Hold“, erhöht aber das Kursziel deutlich von 246,99 auf 283,36 US‑Dollar – ein Plus von fast 15 %. Grundlage ist ein optimistischerer Blick auf die iPhone-Nachfrage: Jefferies hebt die iPhone-Stückzahlschätzung für das erste Quartal 2026 um 7 %, für das gesamte Geschäftsjahr 2026 um 3 % an.
Bemerkenswert: In den Annahmen für das Geschäftsjahr 2027 berücksichtigt Jefferies bereits ein faltbares iPhone. Das signalisiert Vertrauen in Apples Produktroadmap, auch wenn das Gerät offiziell noch nicht angekündigt ist. Die Analysten betonen zudem, dass Apple dank hoher durchschnittlicher Verkaufspreise robust gegenüber steigenden Speicherkosten bleibt.
Zum 17. Dezember lag der Analystenkonsens bei einem „Moderate Buy“-Rating. Das durchschnittliche Zwölf-Monats-Kursziel betrug rund 298,72 US‑Dollar und implizierte damals etwa 9 % Potenzial. Mit einer Marktkapitalisierung von über 4 Billionen US‑Dollar bleibt Apple einer der wertvollsten börsennotierten Konzerne weltweit.
iPhone-Offensive mit breiterer Produktpalette
Ein weiterer Treiber der positiven Einschätzungen ist ein Medienbericht vom 16. Dezember: Laut „The Information“ plant Apple, seine iPhone-Palette bis 2027 auf sieben Varianten auszuweiten. Für ein Unternehmen, das lange auf ein sehr fokussiertes Portfolio gesetzt hat, wäre das ein spürbarer Strategiewechsel.
Die Pläne fügen sich in frühere Kommentare von Analysten ein. Citi-Analyst Atif Malik hatte bereits am 9. Dezember sein Kursziel auf 330 US‑Dollar angehoben. Er rechnet mit einem Nachfrageanstieg, wenn Nutzer von iPhone 12 und 13 in den kommenden Jahren verstärkt auf neuere Generationen umsteigen.
Konkret bedeuten mehr Varianten: Apple kann unterschiedliche Preis- und Ausstattungssegmente gezielter bedienen, von Einstiegsmodellen bis zu High-End-Geräten inklusive möglicher neuer Formfaktoren wie einem Foldable. Das dürfte die Produktzyklen verlängern und die Plattformbindung im Ökosystem stärken – genau das, worauf viele optimistische Analysten setzen.
Anpassungen an japanisches Wettbewerbsrecht
Neben Wachstumsfantasie muss Apple zunehmend regulatorische Anforderungen managen. Am 17. Dezember kündigte der Konzern umfangreiche Änderungen an iOS für den japanischen Markt an, um den Mobile Software Competition Act (MSCA) zu erfüllen.
Geplant sind unter anderem:
- Neue Möglichkeiten für Entwickler, Apps über alternative App‑Marktplätze zu vertreiben
- Alternative Bezahlwege für digitale Güter und Services außerhalb von Apple In‑App‑Käufen
- Neue Auswahlbildschirme für Browser und Suchmaschinen
- Standard-Einstellungen, mit denen Nutzer Navigations-Apps und Marktplätze als Standard definieren können
Apple betont, man habe eng mit den japanischen Behörden zusammengearbeitet, um trotz der Öffnung des Systems Sicherheits- und Datenschutzstandards hoch zu halten. Dazu gehören Notarisierungsprozesse für iOS‑Apps sowie Freigabeprozesse für App‑Marktplätze, mit besonderem Fokus auf Schutzmechanismen für jüngere Nutzer.
Aus Investorensicht ist das wichtig: Mehr Offenheit kann kurzfristig Druck auf Gebührenmodelle ausüben. Gleichzeitig versucht Apple, über technische Kontrollmechanismen das Ökosystem weiter zu sichern und so den wirtschaftlichen Kern des App-Geschäfts zu schützen.
Kursbild und Einordnung
Die Apple-Aktie beendete den Handel am Freitag bei 234,00 Euro. Damit liegt sie rund 5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 246,20 Euro, bewegt sich aber deutlich über dem Tief von Anfang April und rund 16 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt. Der RSI von 56,7 signalisiert ein neutrales bis leicht positives Momentum ohne Überhitzungsanzeichen.
Fundamental bleibt das Bild solide: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erzielte Apple einen Umsatz von 102,47 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 8,7 % gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,85 US‑Dollar um 0,11 US‑Dollar über den Markterwartungen. Die Bewertung spiegelt diese Stärke wider – mit einem KGV von 36,64 (TTM) und einer eher symbolischen Dividendenrendite von 0,38 % steht klar das Wachstumsprofil im Vordergrund. Rund 67,7 % der Aktien liegen in den Händen institutioneller Investoren, darunter Schwergewichte wie Vanguard, State Street und Geode Capital.
Ausblick auf den Jahresstart 2026
Der nächste größere Fixpunkt für den Markt ist die Quartalsbilanz Ende Januar 2026. Dann liefert Apple frische Zahlen zum wichtigen Weihnachtsquartal und einen aktualisierten Blick auf das laufende Geschäftsjahr.
Im Zentrum der Erwartungen stehen derzeit drei Punkte:
- Services: Die Dienstesparte erreichte zuletzt Rekordumsätze bei Margen von über 75 %. Analysten sehen hier weiterhin den wichtigsten Ergebnishebel.
- iPhone-Upgrade-Zyklus: Die erwartete Erneuerungswelle bei Nutzern älterer Generationen sowie die geplante Ausweitung der Modellpalette sollen die Hardwarebasis stabil halten oder sogar ausbauen.
- Neue Produktkategorien: Die in den Schätzungen berücksichtigte Einführung eines faltbaren iPhone-Modells und andere Erweiterungen des Portfolios sind ein Kernbestandteil des positiven Szenarios für die Aktie.
Für Anleger bedeutet das: Kurzfristig rückt das Zahlenwerk zum Weihnachtsquartal in den Fokus, mittelfristig hängt die Tragfähigkeit der aktuellen Bewertung davon ab, ob Apple die Kombination aus wachstarken Services und einem widerstandsfähigen, breiter aufgestellten iPhone-Geschäft tatsächlich wie von den Analysten skizziert liefern kann.
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