AMD Aktie: Zwischen Rekorden und Risiko
AMD steht vor einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite laufen Umsatz und Wachstum so gut wie nie, auf der anderen Seite sorgt eine neue Sammelklage in den USA für spürbaren Druck. Im Mittelpunkt steht der Vorwurf, dass AMD‑Chips in russischen Raketen und iranischen Drohnen gelandet sein sollen. Wie schwer wiegt dieses rechtliche Risiko im Vergleich zur starken operativen Entwicklung?
Neue Sammelklage belastet Stimmung
Am 10. Dezember 2025 ist in einem US-Bundesstaat eine Klage ukrainischer Zivilisten eingereicht worden. Die Sammelklage richtet sich gegen mehrere Halbleiterkonzerne, darunter AMD, Intel und Texas Instruments. Vertreten werden die Kläger von US-Anwälten aus dem Massenschaden-Bereich.
Kernvorwurf: Die Unternehmen hätten „vorsätzliche Ignoranz“ gezeigt, was die Umleitung ihrer Chips in sanktionierte militärische Lieferketten betrifft. Laut Klageschrift seien AMD-Komponenten in Trümmern russischer Raketen und iranischer Drohnen gefunden worden, die bei Angriffen auf zivile Infrastruktur in der Ukraine eingesetzt wurden. Im Markt ist von einem „Merchants of Death“-Fall die Rede, der vor allem Reputationsrisiken in den Vordergrund rückt.
Wesentliche Eckdaten der Klage:
- Einreichung: 10. Dezember 2025
- Gerichtsbarkeit: Gericht im US-Bundesstaat Texas
- Inhalt: Vorwurf, den Abfluss von Dual-Use-Chips in sanktionierte Lieferketten nicht ausreichend verhindert zu haben
- Marktreaktion: Spürbare Eintrübung der Stimmung, da Anleger mögliche Reputationsschäden und künftige Strafzahlungen einkalkulieren
Die Klage trifft AMD in einer Phase, in der die Bewertung stark von der Fantasie im Bereich Künstliche Intelligenz getragen wird – und genau diese Fantasie wird nun durch ein neues Risikoelement überlagert.
Rekordquartal dank KI-Infrastruktur
Fundamental präsentiert sich AMD dennoch so stark wie nie. Mit den Zahlen zum dritten Quartal 2025, veröffentlicht am 4. November, hat das Unternehmen einen neuen Umsatzrekord gemeldet.
Der Quartalsumsatz lag bei 9,25 Milliarden US‑Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 35,6 % gegenüber dem Vorjahr und liegt damit deutlich über dem allgemeinen Halbleitermarkt. Zudem übertraf AMD die Analystenerwartungen um rund 500 Millionen US‑Dollar – ein klares Zeichen, dass das KI-Geschäft inzwischen durchschlägt.
Treiber dieser Entwicklung sind vor allem:
- Rechenzentren und KI-Beschleuniger: Die MI‑Serie der AI‑Beschleuniger wurde erfolgreich hochgefahren und gewinnt Marktanteile.
- Großauftrag mit OpenAI: Eine im Oktober angekündigte Partnerschaft über den Aufbau von 6 Gigawatt GPU‑Kapazität sichert den Auftragsbestand langfristig ab.
Damit unterstreicht AMD seinen Anspruch, zu einem der zentralen Anbieter von KI-Infrastruktur aufzusteigen. Die Klage kommt also nicht in einer Schwächephase, sondern fällt mitten in eine Phase starken operativen Rückenwinds.
Analystenfokus bleibt auf Wachstum
Trotz der neuen rechtlichen Risiken bleibt die Analystenstimmung laut Ausgangsartikel überwiegend positiv. Der Fokus liegt klar auf der Umsatzdynamik, weniger auf dem derzeit noch schwer quantifizierbaren Klagerisiko.
Zentrale Punkte der aktuellen Einschätzungen:
- Der Q3-Umsatz von 9,25 Milliarden US‑Dollar wird als Beleg gewertet, dass sich die hohen Investitionen in KI nun auszahlen.
- Große Analysehäuser führen AMD weiterhin mit einem Konsens-Rating „Strong Buy“.
- Genannte Kursziele liegen bei etwa 258 US‑Dollar und implizieren ausgehend vom aktuellen Niveau weiteres Aufwärtspotenzial – unter der Annahme, dass die rechtlichen Risiken nicht in breit angelegte Sanktionen münden.
An der Börse zeigt sich jedoch, dass die Aktie nach einer langen Rally zuletzt an Tempo verloren hat: Auf Sicht von 30 Tagen steht ein Rückgang von knapp 15 %, gleichzeitig liegt die Performance seit Jahresbeginn aber noch deutlich im Plus. Der Titel bewegt sich damit spürbar unter dem jüngsten Hoch, bleibt aber klar über den längerfristigen Durchschnittskursen.
Fazit: Starkes Fundament, neues Risiko
Unterm Strich stehen sich zwei Entwicklungen gegenüber: Ein historisch starkes Q3 mit 9,25 Milliarden US‑Dollar Umsatz und hohem Wachstum im KI-Geschäft – und eine neue Sammelklage, deren finanzielles und regulatorisches Risiko derzeit noch nicht bezifferbar ist. Kurzfristig dürfte die Stimmung maßgeblich davon abhängen, wie AMD auf die Vorwürfe reagiert und ob Behörden das Thema Exportkontrollen weiter aufgreifen. Operativ liefert das KI-Geschäft jedoch genau die Wachstumszahlen, auf die der Markt in den kommenden Quartalen schauen wird.
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