Advanced Micro Devices hat am Montag mit Zahlen überrascht, die selbst optimistische Analysten aus dem Konzept brachten: 9,25 Milliarden Dollar Umsatz, ein Gewinn je Aktie von 1,20 Dollar – beides deutlich über den Erwartungen. Und trotzdem? Die Aktie stürzte nachbörslich um drei Prozent ab. Was läuft da schief bei einem der heißesten KI-Chipkonzerne?

Rekordzahlen reichen nicht mehr

Der Chipriese steigerte seinen Umsatz im dritten Quartal um satte 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr und pulverisierte damit die Wall-Street-Schätzung von 8,74 Milliarden Dollar. Auch beim bereinigten Gewinn je Aktie übertraf AMD mit 1,20 Dollar die Prognosen (1,17 Dollar). Das Problem: Investoren hatten offenbar noch mehr erwartet – oder zumindest andere Signale erhofft.

Besonders kritisch beäugt wurde die Profitabilität. Trotz des massiven Umsatzwachstums schrumpfte die operative Marge im Jahresvergleich. Goldman Sachs bleibt skeptisch und verweist auf Risiken durch die hohe Kundenkonzentration im GPU-Geschäft für Rechenzentren. JPMorgan monierte, dass AMD zu wenig operative Hebelwirkung zeige – sprich: Das Wachstum schlägt sich nicht stark genug in den Margen nieder.

KI-Segment: Stark, aber mit Bremsspuren

Das Datenzentrumsgeschäft – Herzstück der KI-Strategie – erzielte 4,3 Milliarden Dollar Umsatz, ein Plus von 22 Prozent. Analysten hatten mit 4,1 Milliarden gerechnet. Doch die Wachstumsrate verlangsamte sich spürbar gegenüber den Vorquartalen. Hinzu kommt: Im dritten Quartal trug China aufgrund von Exportbeschränkungen keinen Cent zum KI-Chipumsatz bei.

Dafür brillierte das Client-Segment mit 2,8 Milliarden Dollar (plus 46 Prozent) und das Gaming-Geschäft explodierte regelrecht: 1,3 Milliarden Dollar Umsatz bedeuten ein Plus von 181 Prozent – getrieben durch Semi-Custom-Chips und starke Radeon-GPU-Nachfrage.

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OpenAI-Deal und Oracle-Partnerschaft als Hoffnungsträger

CEO Lisa Su setzt große Hoffnungen auf strategische Partnerschaften. Anfang Oktober verkündete AMD einen spektakulären Deal mit OpenAI: 6 Gigawatt an Instinct-GPUs sollen künftig die KI-Infrastruktur des ChatGPT-Erfinders befeuern. Im Gegenzug erhält OpenAI Optionen auf bis zu 160 Millionen AMD-Aktien – rund zehn Prozent des Unternehmens. Die erste Lieferung der MI450-Serie startet in der zweiten Jahreshälfte 2026.

Dazu kommt ein weiterer Großauftrag: Oracle ordert 50.000 GPUs für seine Cloud-Infrastruktur, basierend auf AMDs "Helios"-Rack-Design. Diese Deals positionieren AMD als ernstzunehmende Alternative zu Nvidia – doch die Umsetzung wird entscheidend sein.

Marktumfeld belastet die Stimmung

Die zurückhaltende Reaktion der Anleger ist auch dem allgemeinen KI-Sentiment geschuldet. Hedgefonds-Legende Michael Burry hat Leerverkaufspositionen gegen Nvidia und Palantir aufgebaut – ein Signal, das bei vielen Investoren Unbehagen auslöst. Mit einem Forward-KGV von 41 war AMD vor den Zahlen bereits ambitioniert bewertet. Die Ergebnisse waren stark, aber offenbar nicht stark genug, um die hohen Erwartungen zu übertreffen.

Ausblick verspricht Kontinuität

Für das vierte Quartal prognostiziert AMD einen Umsatz von 9,6 Milliarden Dollar (plus/minus 300 Millionen) – deutlich über dem Konsens von 9,2 Milliarden. Die bereinigte Bruttomarge soll bei 54 Prozent liegen, weitgehend im Rahmen der Schätzungen.

CFO Jean Hu hob den rekordhohen freien Cashflow von 1,53 Milliarden Dollar hervor, ein Anstieg um 208 Prozent. Mit 7,2 Milliarden Dollar Cash und kurzfristigen Anlagen sowie nur 2,3 Milliarden Schulden verfügt AMD über reichlich finanzielle Flexibilität für weitere KI-Investitionen.

Am 11. November steht der Financial Analyst Day an – dort könnten Details zur Zen-6-Architektur und den nächsten GPU-Generationen Klarheit schaffen. Ob das reicht, um die Zweifel zu zerstreuen? Die Aktie hat sich 2025 bereits mehr als verdoppelt – entsprechend hoch ist der Erwartungsdruck.

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