AMD Aktie: China-Fantasie
AMD rückt mit einem politischen Signal in den Mittelpunkt der Chip-Fantasie rund um künstliche Intelligenz. Vorstandschefin Lisa Su traf sich in Peking mit Chinas Handelsminister Wang Wentao – ein Termin, der weit über Höflichkeitsfloskeln hinausreicht. Im Raum steht die Frage, ob die USA ihre strengen Exportregeln für High-End-Chips nach China zumindest teilweise lockern könnten. Genau hier liegt der Kern der aktuellen Kursdynamik.
Politische Signale aus Peking und Washington
Im Zentrum steht das Treffen von Lisa Su mit Chinas Handelsminister am Donnerstag in Peking. Nach Berichten ging es konkret um die Geschäftsentwicklung von AMD in China und um eine engere Kooperation im Bereich der digitalen Wirtschaft.
Parallel dazu wurden Meldungen bekannt, dass die US-Regierung die Exportlizenzen für Hochleistungs-Chips nach China überprüft. Konkret geht es um KI-Chips für Rechenzentren, die bislang unter strengen Exportkontrollen stehen. Ein Prüfvorgang mit Aussicht auf Lockerung wäre für AMD potenziell äußerst bedeutend: Das Datacenter-Geschäft ist stark international ausgerichtet, eine Entspannung der Handelsschranken würde die Umsatzchancen im wichtigen China-Markt spürbar erweitern.
Der Markt reagierte entsprechend sensibel: Die Aktie legte am Freitag um 6,36 % zu und schloss bei 182,28 €. Trotz der jüngsten Korrektur der vergangenen Wochen liegt das Papier auf Sicht von zwölf Monaten weiterhin deutlich im Plus.
Analysten bleiben konstruktiv
Trotz des spürbaren Kursanstiegs bleiben Analysten nicht unkritisch, sondern passen ihre Modelle eher behutsam an. Truist Securities aktualisierte seine Bewertung kurz vor dem Wochenende.
Die wichtigsten Punkte:
- Maßnahme: Anpassung des Kursziels
- Neues Kursziel: 277 US-Dollar (zuvor 279 US-Dollar)
- Einstufung: „Buy“ unverändert
- Interpretation: Weiterhin deutliches Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kursniveau
Zwar wurde das Kursziel minimal gesenkt, die Kaufempfehlung bleibt jedoch bestehen. Das unterstreicht, dass die Wachstumsstory aus Sicht von Truist intakt ist – vor allem im Datacenter- und KI-Bereich, wo AMD direkt mit Nvidia konkurriert.
Rückenwind aus dem KI-Sektor
Der jüngste Schub für die Aktie kommt nicht nur von der politischen Seite, sondern auch von der Branchenstimmung. Die Halbleiterwerte profitierten zum Wochenschluss insgesamt von starken Zahlen des Wettbewerbers Micron. Die guten Ergebnisse nährten die Erwartung, dass die Nachfrage nach KI-bezogener Hardware anhaltend hoch bleibt.
Auch Nvidia konnte zulegen, doch AMD stach heraus – vor allem wegen der konkreten China-Perspektive. Da der Markt für KI-Infrastruktur bis mindestens 2026 weiter stark wachsen soll, sehen Investoren AMD zunehmend als wichtigste Alternative zum Branchenprimus Nvidia. Der Titel bleibt damit ein direkter Spielball der Erwartungen an das KI-Investitionsprogramm großer Cloud- und Rechenzentrumsbetreiber.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch hat die Aktie nach der jüngsten Schwächephase wieder Tritt gefasst. Auf Wochensicht steht ein leichtes Plus von 1,49 %, auf 30-Tage-Sicht aber noch ein Rückgang von gut 6 %. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 227,15 € ist das Papier aktuell rund 20 % entfernt, liegt aber immer noch deutlich über dem Jahrestief und rund 29 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein Hinweis auf einen weiterhin intakten übergeordneten Aufwärtstrend.
Der RSI von 42,4 signalisiert kein extremes Überkauft- oder Überverkauft-Niveau, die 30‑Tage-Volatilität von rund 47 % zeigt jedoch: Schwankungen bleiben Teil des Spiels. Kurzfristig dürfte der Blick der Anleger vor allem auf zwei Faktoren liegen: weitere Signale aus Washington zur Exportpolitik und konkrete Hinweise, wie stark AMD im KI-Datacenter-Markt tatsächlich gegenüber Nvidia aufholen kann. Wenn sich sowohl die politische als auch die Nachfrageseite stabil positiv entwickeln, hat der aktuelle Kursaufschwung eine realistische Chance, in einen tragfähigeren Trend für 2026 überzugehen.
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