AMD Aktie: China-Gespräche im Fokus
AMD sucht den direkten Draht nach Peking. CEO Lisa Su hat sich in dieser Woche mit Chinas Handelsminister Wang Wentao getroffen, um über die Entwicklung des Geschäfts im Land und die Zusammenarbeit zu sprechen. Für einen Chipkonzern, der stark vom globalen Halbleiterhandel abhängt, ist das mehr als nur ein Höflichkeitsbesuch: Es geht um Lieferketten, Exportregeln und den Zugang zu einem der wichtigsten Absatzmärkte der Branche.
Direktgespräch in Peking
Das Treffen fand am Donnerstag in Peking statt, die Details veröffentlichte das chinesische Handelsministerium am Freitag. Offiziell ging es um AMDs Geschäftsentwicklung in China und die Vertiefung der wirtschaftlichen Kooperation.
Das Ministerium teilte mit, beide Seiten hätten ihre Sicht zur Entwicklung der Halbleiterindustrie ausgetauscht. Konkrete neue Vereinbarungen oder Deals wurden allerdings nicht bekanntgegeben.
An der Börse wurde der Dialog zunächst positiv aufgenommen: Vorbörslich werteten Anleger das Gespräch als konstruktives Signal – vor allem mit Blick auf stabilere Lieferketten und einen besseren Umgang mit Exportbeschränkungen. Im weiteren Tagesverlauf geriet die Aktie dann jedoch wieder stärker unter den allgemeinen Markttrend.
Analysten bleiben optimistisch
Parallel dazu hat Truist Securities am Freitag seine Einschätzung zu AMD aktualisiert. Analyst William Stein bestätigte sein „Buy“-Rating, senkte das Kursziel aber leicht von 279 auf 277 US‑Dollar.
Die Anpassung ist eher kosmetisch: Sie spiegelt eine feinere Justierung der kurzfristigen Erwartungen wider, ohne die langfristige Einschätzung zu verändern. Ausgehend vom aktuellen Niveau sieht Truist weiterhin ein deutliches Aufwärtspotenzial von über 35 %. Als zentraler Treiber bleibt die erwartete starke Nachfrage nach KI‑Infrastruktur im Jahr 2026.
Truist betont, dass AMD trotz der Kurszielsenkung im Vergleich zu anderen Wachstumswerten im KI‑Segment attraktiv bewertet sei. Unterstützt wird diese Sichtweise von Piper Sandler: Das Haus hatte bereits Anfang der Woche sein „Overweight“-Rating bestätigt und ein Kursziel von 280 US‑Dollar genannt. Im Fokus steht dabei besonders das „Helios“-System, eine rack‑skalierende KI‑Lösung für Rechenzentren, deren Marktstart für Mitte 2026 erwartet wird und die den Marktanteil im Data‑Center‑Geschäft weiter nach oben schieben soll.
Fundamentale Lage und Marktumfeld
Operativ präsentiert sich AMD derzeit robust. Im jüngst gemeldeten dritten Quartal übertraf der Konzern die Analystenerwartungen: Der Umsatz lag bei 9,25 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 35,6 % gegenüber dem Vorjahr. Herausragend war das Data‑Center‑Segment mit Rekorderlösen von 4,3 Milliarden US‑Dollar, getrieben von der starken Nachfrage nach den Instinct‑GPU‑Beschleunigern für KI‑Rechenlasten.
Gleichzeitig sendet der Sektor gemischte Signale. Viele Marktteilnehmer ringen aktuell mit der Frage, wie schnell die Investitionen in KI‑Infrastruktur im kommenden Jahr tatsächlich weiterwachsen. Kurzfristig reagieren die Kurse daher empfindlich auf Makrodaten und selbst kleine Nuancen in Analystenkommentaren, auch wenn der längerfristige Trend zu mehr KI‑Rechenleistung durch Produktreihen wie MI300 und die geplante MI400‑Generation klar intakt bleibt.
Ein Blick auf die Kursdaten zeigt das Spannungsfeld: Heute legt die Aktie um rund 4,5 % auf 179,06 Euro zu, bleibt damit aber deutlich unter dem 52‑Wochen‑Hoch und notiert etwa 9 % unter dem 50‑Tage‑Durchschnitt – ein Hinweis darauf, dass der Titel nach der starken Rally seit Jahresbeginn zuletzt unter Druck stand.
Was jetzt entscheidend wird
Für die weitere Entwicklung rücken zwei Punkte in den Vordergrund: Zum einen die konkrete Ausgestaltung der China‑Beziehungen nach dem Treffen in Peking – insbesondere im Hinblick auf Lieferketten und Exportregeln. Zum anderen die Umsetzung der angekündigten Produkt-Roadmap rund um KI‑GPUs und Systeme wie „Helios“, die ab 2026 zusätzliche Impulse im Data‑Center‑Geschäft liefern sollen.
Obwohl der Sektor kurzfristig von Volatilität geprägt ist, stützen das starke dritte Quartal und die anhaltend hohe Nachfrage nach KI‑Infrastruktur die aktuelle Bewertung. Für AMD wird maßgeblich sein, in den kommenden Quartalen zu zeigen, dass die Kombination aus politischem Draht nach China und technologischem Fahrplan tatsächlich in anhaltendes Umsatz- und Gewinnwachstum übersetzt wird.
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