Lange bremsten US-Exportbeschränkungen das Geschäft im Reich der Mitte, doch nun deutet sich eine Wende an. Der chinesische Tech-Gigant Alibaba prüft offenbar den Kauf zehntausender KI-Chips von AMD. Gelingt dem Halbleiterkonzern mit diesem strategischen Schachzug das Comeback im lukrativen chinesischen Markt, obwohl Washington strenge Regeln vorgibt?

Der Türöffner für China

Auslöser für den jüngsten Optimismus sind Berichte, wonach Alibaba eine Bestellung von 40.000 bis 50.000 Einheiten des MI308-Prozessors erwägt. Dieser Chip ist das entscheidende Detail der Nachricht: Es handelt sich um eine technisch angepasste Version des Flaggschiffs MI300X, die speziell entwickelt wurde, um die strengen Exportvorgaben des US-Handelsministeriums einzuhalten.

Sollte der Deal zustande kommen, würde dies Hunderte Millionen Dollar an Umsatz generieren und das wichtige Datacenter-Segment von AMD spürbar stärken. Der Markt sieht darin einen Beweis, dass die Nachfrage nach KI-Infrastruktur in China trotz geopolitischer Spannungen ein massiver Wachstumstreiber bleibt.

Hohe Hürden und Gebühren

Ganz ohne Preis ist dieser Marktzugang allerdings nicht. AMD-Chefin Lisa Su bestätigte zwar bereits Anfang Dezember, dass die notwendigen Lizenzen für den Export vorliegen. Allerdings hat das Unternehmen signalisiert, eine Gebühr von 15 Prozent an die US-Regierung zu zahlen, um diese Transaktionen zu ermöglichen.

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Angesichts der Knappheit an Hochleistungs-Chips scheinen sowohl AMD als auch chinesische Kunden bereit, diesen Aufpreis zu akzeptieren. Damit ist AMD der Konkurrenz zeitlich voraus: Berichten zufolge plant Rivale Nvidia erst für Mitte Februar 2026 den Start seiner konformen H200-Chips für China – und das wohl bei noch höheren staatlichen Abgaben.

Das sagen die Analysten

Die Stimmung unter den Experten bleibt trotz der komplexen Lage konstruktiv. Rosenblatt Securities betont, dass AMD im Server-CPU-Markt weiterhin Anteile von Intel gewinnt und traut dem Unternehmen langfristig einen Marktanteil von 50 Prozent zu. Die Bank of America bestätigte ihr "Buy"-Rating, passte das Kursziel jedoch kürzlich leicht auf 260 US-Dollar an, um kurzfristige Erwartungen zu kalibrieren.

Aktuell notiert das Papier mit einem Schlusskurs von 182,84 Euro noch unter dem 50-Tage-Durchschnitt (196,30 Euro), was auf den jüngsten Konsolidierungsdruck hindeutet.

Blick auf die Zahlen

Für Anleger liegt der Fokus nun auf einer offiziellen Bestätigung des Alibaba-Vertrags. Der nächste fundamentale Meilenstein folgt am 3. Februar 2026 mit den Quartalszahlen. Dann wird sich zeigen, wann genau die Auslieferung der MI308-Chips startet und wie stark die 15-prozentige Exportgebühr tatsächlich auf die Bruttomarge drückt.

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