Pech für die AMD-Investoren: Ausgerechnet nach Börsenschluss am Freitag platzte die Bombe. Verschärfte US-Exportkontrollen für den chinesischen Markt treffen den Chip-Riesen mit voller Wucht - 800 Millionen Dollar Abschreibungen und bis zu 1,8 Milliarden Dollar weniger Umsatz in diesem Jahr. Doch CEO Lisa Su kontert mit einer gewagten Vision: "Dutzende Milliarden Dollar" jährlich aus dem KI-Geschäft. Kann AMD die Geopolitik-Krise in einen Triumph verwandeln?

Milliardenklage durch Exportbeschränkungen

Die neuen US-Regularien haben AMD eiskalt erwischt. Die Exportkontrollen für die hochleistungsfähigen Instinct MI308-Chips führen zu drastischen finanziellen Konsequenzen: Rund 800 Millionen Dollar muss das Unternehmen für nicht verkaufbare Lagerbestände und Lieferverpflichtungen abschreiben.

Noch härter trifft AMD der direkte Umsatzausfall. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Konzern mit Einbußen zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Dollar. Das Unternehmen hat bereits reagiert und seine Prognose für das dritte Quartal angepasst - sämtliche potenzielle MI308-Erlöse aus China wurden gestrichen.

Die Hoffnung ruht nun auf Exportlizenzen. AMD hat entsprechende Anträge bei der US-Regierung gestellt, eine Genehmigung ist jedoch ungewiss.

Gegenschlag mit KI-Milliarden-Vision

Lisa Su lässt sich von den Rückschlägen nicht beirren. Die AMD-Chefin kündigte am Freitag eine ambitionierte Langzeitstrategie an: "Dutzende Milliarden Dollar" jährlicher KI-Umsatz sollen in naher Zukunft fließen.

Das Fundament für diese kühne Prognose: ein beschleunigter Produktfahrplan. Die nächste Chip-Generation MI350 auf Basis der CDNA-4-Architektur ist bereits seit Juni in Vollproduktion - früher als ursprünglich geplant. In der zweiten Jahreshälfte soll die Fertigung "steil hochgefahren" werden, um großvolumige Kundenaufträge zu bedienen.

Geopolitik trifft Halbleiter-Boom

Der Freitags-Schock verdeutlicht, wie stark die Chip-Branche von geopolitischen Spannungen betroffen ist. AMDs Datacenter-Sparte, zu der die blockierten MI308-Prozessoren gehören, war zuletzt ein Wachstumsmotor des Unternehmens.

Die aktuellen Entwicklungen stehen im krassen Gegensatz zu AMDs jüngsten Erfolgen. Erst im August hatte der Konzern beeindruckende Quartalszahlen vorgelegt, angetrieben von Rekordverkäufen bei Server- und PC-Prozessoren.

Jetzt rücken die MI350-Beschleuniger und die für später geplante MI400-Serie in den Fokus - sie sollen die Lücke schließen und die ehrgeizigen KI-Ziele verwirklichen.

Montag wird zum Lackmustest

Die Märkte werden AMDs Reaktionsfähigkeit auf die Probe stellen. Nach dem späten Freitags-Schock dürfte die Aktie zum Wochenstart unter Druck geraten. Entscheidend wird sein, ob Investoren den kurzfristigen Milliarden-Ausfall oder die langfristige KI-Vision höher gewichten.

Die nächsten Monate werden zeigen, ob AMD die regulatorischen Hürden meistern und gleichzeitig das Versprechen der nächsten Chip-Generation einlösen kann.

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