Amazon Aktie: Schicksalsstunde!

Heute steht die Amazon-Aktie vor ihrer größten Bewährungsprobe in diesem Jahr. Nach Börsenschluss legt der Tech-Konzern seine Quartalszahlen vor – und die Erwartungen könnten kaum höher sein. Als schwächstes Mitglied der "Magnificent Seven" mit nur 5 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn muss Amazon jetzt liefern.

Massenentlassungen als Rettungsanker

Kurz vor dem Quartalsbericht schockierte Amazon mit drastischen Sparmaßnahmen. Bis zu 30.000 Stellen im Corporate-Bereich sollen gestrichen werden – eine direkte Reaktion auf die Überhiring während der Pandemie. Diese radikale Restrukturierung könnte Einsparungen von 6 bis 8 Milliarden Dollar freisetzen. Die entscheidende Frage: Kann Amazon damit seine Einzelhandelsmargen nachhaltig verbessern?

KI-Wettlauf entscheidet sich bei AWS

Während Amazon kostenseitig den Gürtel enger schnallt, brennt das Geld bei den KI-Investitionen. Alle Augen richten sich auf den Cloud-Bereich AWS, wo die Wachstumsraten zuletzt hinter der Konkurrenz zurückblieben. Jetzt vollzieht Amazon einen doppelten Schachzug: Das Mega-Rechenzentrum "Project Rainier" – eines der größten KI-Cluster weltweit – ist voll operativ, parallel fließen 1,4 Milliarden Euro in niederländische KI-Kapazitäten.

Alles oder nichts für die Aktie

Die heutigen Zahlen werden zur Richtungsentscheidung für die Amazon-Aktie. Die Erwartungen des Marktes sind klar definiert:

• Gewinn je Aktie (EPS): Prognose: 1,57 Dollar (+10%)
• Umsatz: Erwartung: 178 Milliarden Dollar (+12%)
• Kursvolatilität: Optionshändler rechnen mit 6,2 Prozent Bewegung

Kann Amazon endlich das Wachstum im Cloud-Geschäft beschleunigen und gleichzeitig die Profitabilität durch die Sparmaßnahmen steigern? Die Kombination aus Massenentlassungen und Milliarden-Investitionen in KI macht diesen Quartalsbericht zur Nagelprobe für den Tech-Riesen.