Amazon Aktie: Logistik-Allianz wackelt
Die jahrzehntelange Partnerschaft zwischen Amazon und dem US Postal Service (USPS) steht auf der Kippe. Während der E-Commerce-Riese eigentlich die Zusammenarbeit ausbauen wollte, plant die Postbehörde überraschend eine Auktion, die Konkurrenten Tür und Tor öffnen könnte. Die Unsicherheit über die zukünftige Lieferstrategie drückte am Donnerstag auf den Kurs, obwohl Analysten die langfristigen Aussichten weiterhin positiv bewerten.
Überraschende Wendung bei Verhandlungen
Amazon bestätigte am Donnerstag aktive Gespräche mit dem USPS, da der aktuelle Vertrag im Oktober 2026 ausläuft. Berichten der Washington Post zufolge plant Postchef David Steiner jedoch für Anfang 2026 eine sogenannte "Reverse Auction". Ziel dieser Maßnahme ist es, den Zugang zu Posteinrichtungen an den Meistbietenden zu versteigern und so mehr Wettbewerb um das Geschäftsvolumen zu schaffen.
Das Management von Amazon reagierte irritiert auf diesen Vorstoß. Man sei überrascht, dass die Postbehörde nach fast einem Jahr Verhandlungen nun eine Auktion anstrebe, obwohl das Ziel eigentlich eine Erweiterung der 30-jährigen Partnerschaft gewesen sei. Es gebe nun noch viel Gesprächsbedarf.
Milliardenrisiko für die Postbehörde
Ökonomisch steht für beide Seiten viel auf dem Spiel, wobei sich die Machtverhältnisse verschieben. Amazon ist mit einem Umsatzbeitrag von über 6 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025 der größte Kunde des USPS und verantwortlich für rund 7,5 Prozent der Gesamterlöse der Behörde. Angesichts eines Verlusts von 9,5 Milliarden US-Dollar im Vorjahr beim USPS käme ein Bruch zur Unzeit.
Gleichzeitig hat Amazon seine Abhängigkeit massiv reduziert. Die eigene Logistiksparte wickelte 2024 bereits 6,3 Milliarden Pakete ab und liegt damit nur noch knapp hinter dem Volumen des USPS (6,9 Milliarden). Daten von Pitney Bowes prognostizieren, dass Amazon die Postbehörde bis 2028 beim Paketvolumen ohnehin überholen wird – ein Meilenstein, der bei einem Scheitern der Gespräche früher erreicht werden könnte.
Wall Street bleibt optimistisch
Trotz der logistischen Störfeuer und einem Kursrückgang am Donnerstag auf 196,80 Euro halten die meisten Analysten an ihrer bullishen Einschätzung fest. Der Markt scheint darauf zu vertrauen, dass Amazon über genügend eigene Kapazitäten verfügt, um einen potenziellen Wegfall der USPS-Kapazitäten zu kompensieren. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung dürfte sein, ob sich die Parteien vor der für Anfang 2026 geplanten Auktion auf einen neuen Rahmenvertrag einigen können.
Amazon-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amazon-Analyse vom 05. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Amazon-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 05. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Amazon: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








