Amazon Aktie: EU schlägt zu!
Der E-Commerce-Riese Amazon hat vor dem höchsten EU-Gericht eine empfindliche Niederlage kassiert – und die kommt zur Unzeit. Während der Konzern parallel mit milliardenschweren KI-Investitionen seine Cloud-Vormacht verteidigen will, drohen nun deutlich schärfere Auflagen aus Brüssel. Für Anleger stellt sich die Frage: Wird die Regulierung zum Wachstumskiller oder bleibt es bei einem teuren Ärgernis?
Brüsseler Richter lassen keine Gnade walten
Der Europäische Gerichtshof hat Amazons Klage gegen die Einstufung als „Very Large Online Platform" (VLOP) unter dem Digital Services Act abgeschmettert. Amazon hatte argumentiert, als reiner Online-Händler keine „systemischen Risiken" im Sinne der Informationsverbreitung zu schaffen – ein Argument, das bei Social-Media-Plattformen greift. Die Richter sahen das anders: Mit über 45 Millionen monatlich aktiven Nutzern allein in der EU und der zentralen Rolle als Vermittler zwischen Verbrauchern und Drittanbietern falle Amazon sehr wohl unter die strengeren Vorschriften.
Die Folge: Amazon muss künftig deutlich härtere Auflagen bei Inhaltsmoderation, Transparenz und Risikomanagement erfüllen. Das kostet nicht nur Geld, sondern bindet auch Ressourcen. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 6 Prozent des weltweiten Umsatzes – eine Summe, die selbst für einen Giganten wie Amazon schmerzhaft wäre. Der Konzern kündigte umgehend Berufung an und betont, sein Geschäftsmodell unterscheide sich fundamental von Content-Plattformen.
KI-Offensive soll Gegendruck aufbauen
Doch Amazon schläft nicht. Während die Regulierungsdebatte tobt, baut der Cloud-Arm AWS seine Position im Zukunftsmarkt Künstliche Intelligenz massiv aus. Diese Woche wurde eine erweiterte Partnerschaft mit dem saudi-arabischen KI-Unternehmen Humain verkündet. Im Mittelpunkt: die Bereitstellung von Nvidias fortschrittlichster GPU-Infrastruktur, um KI-Fähigkeiten im Nahen Osten zu beschleunigen.
Die Botschaft ist klar: Amazon will im Wettrennen mit Microsoft und Google um die Cloud-Dominanz nicht zurückfallen – koste es, was es wolle. Allerdings: Genau diese Kapitalintensität sorgt bei Analysten für Stirnrunzeln. Rothschild Redburn stufte die Aktie Anfang der Woche auf „Neutral" herab und senkte das Kursziel auf 250 Dollar. Begründung: Die enormen Investitionen in Generative AI könnten die Margen belasten.
Zwischen Rekordumsatz und Konsolidierung
Fundamental steht Amazon nicht schlecht da. Im dritten Quartal 2025 legte der Umsatz um 13,4 Prozent auf 180,2 Milliarden Dollar zu, AWS allein wuchs um satte 20 Prozent auf 33 Milliarden Dollar. Doch die Börse schaut nach vorn – und dort türmen sich Fragezeichen: Wann zahlen sich die KI-Milliarden aus? Wie teuer wird die EU-Regulierung wirklich? Und bleibt Amazon im entscheidenden Weihnachtsquartal das Zugpferd im Handel?
Immerhin: Eine aktuelle Studie von Profitero bestätigt Amazons Preisführerschaft – im Schnitt liegen die Preise 14 Prozent unter denen der Konkurrenz. Das dürfte im wichtigen Schlussquartal für starkes Volumen sorgen. Charttechnisch bewegt sich die Aktie nach dem Allzeithoch von 258,60 Dollar im November nun in einer Konsolidierungsphase. Die Marke von 220 Dollar gilt als kritische Unterstützung – fällt diese, könnte weiterer Druck drohen. Erst oberhalb von 230 Dollar würde sich das Momentum wieder drehen.
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