Alphabet Aktie: Waymo-Schub
Alphabet setzt seinen Fokus klar auf KI und autonomes Fahren – und legt finanziell kräftig nach. Eine mögliche Mega-Finanzierung für Waymo, steigende Kursziele der Analysten und milliardenschwere Infrastrukturverträge verdichten das Bild: Der Konzern will seine KI- und Robotaxi-Pläne nun konsequent in die Fläche bringen. Wie stützt diese Investitionsoffensive die aktuelle Bewertung?
Waymo im Milliarden-Check
Auslöser für die neue Fantasie rund um Alphabet ist ein möglicher Großdeal bei der Tochter Waymo. Nach Berichten steht das Robotaxi-Unternehmen kurz vor dem Abschluss einer neuen Finanzierungsrunde von mehr als 15 Milliarden US‑Dollar.
Die Bewertung soll dabei auf rund 100 bis 110 Milliarden Dollar klettern – mehr als doppelt so viel wie die 45 Milliarden Dollar aus der letzten Runde im Oktober 2024. Alphabet dürfte den Löwenanteil der neuen Mittel beisteuern. Das wäre ein klares Signal, dass der Konzern weiter an das Potenzial seiner „Other Bets“ glaubt, während Waymo seine Robotaxi-Dienste 2026 in über ein Dutzend zusätzliche Städte ausrollen will.
Parallel dazu drehen auch Analysten an ihren Modellen:
- TD Cowen: Kursziel von 335 auf 350 Dollar angehoben, Einstufung „Buy“ bestätigt. Analyst John Blackledge rechnet nun damit, dass der KI-Assistent Gemini bis Ende 2025 rund 850 Millionen monatlich aktive Nutzer erreicht – deutlich mehr als die bisherigen 600 Millionen in seinen Prognosen.
- BMO Capital Markets: Neues Kursziel 343 Dollar. Begründung ist vor allem das beschleunigte Wachstum der Google-Cloud-Sparte. Die Schätzungen liegen nun bei 39 % Umsatzplus im vierten Quartal 2025 und 40 % im ersten Quartal 2026, getrieben durch Unternehmensnachfrage nach KI-Agenten und Modellen wie Claude.
Damit treffen die Hoffnungen auf Waymo direkt auf die Story eines immer stärker monetarisierten KI-Ökosystems bei Alphabet.
Milliarden für KI-Infrastruktur
Neben Software und Diensten arbeitet Alphabet auch am Fundament: der physischen KI-Infrastruktur. Am 17. Dezember hat Hut 8 den Abschluss eines 15‑jährigen Mietvertrags für ein 245‑MW‑KI-Rechenzentrum am Standort River Bend gemeldet. Google übernimmt dabei finanzielle Sicherheiten für die Anfangslaufzeit des Vertrags.
Das Volumen der Vereinbarung wird auf 7 Milliarden Dollar geschätzt und könnte bei Ziehen aller Verlängerungsoptionen auf bis zu 17,7 Milliarden Dollar anwachsen. Der Deal passt in Alphabets aggressive Investitionsstrategie, um die riesigen Rechenkapazitäten für KI-Anwendungen langfristig abzusichern.
Die jüngsten Zahlen unterstreichen, dass der Konzern sich diese Schritte leisten kann: Im dritten Quartal 2025 erzielte Alphabet 102,35 Milliarden Dollar Umsatz, ein Plus von 16 % im Jahresvergleich und über den erwarteten 99,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,87 Dollar deutlich über dem Konsens von 2,29 Dollar.
Allerdings bleiben die hohen Investitionen ein zentrales Thema. Die geplanten Sachinvestitionen (CapEx) für 2025 wurden auf 91 bis 93 Milliarden Dollar angehoben, was die Berechnungen zum freien Cashflow spürbar beeinflusst.
Einordnung am Markt
An der Börse zahlt sich die KI-Strategie bislang aus. Die Alphabet-Aktie hat 2025 deutlich zugelegt und den Gesamtmarkt klar geschlagen. Auch im europäischen Handel zeigt sich der positive Trend: Der aktuell bei 262,40 Euro notierte Kurs liegt rund 42 % über dem Stand zu Jahresbeginn und deutlich über der 200‑Tage-Linie.
Rückenwind kam im Jahresverlauf unter anderem daher, dass regulatorische Belastungsfaktoren nachgelassen haben. Besonders wichtig: Die Entscheidung im September, Google nicht zu zerschlagen. Gleichzeitig konnte Alphabet KI-Funktionen in der Suche erfolgreich in Umsätze übersetzen.
Die mögliche Neubewertung von Waymo spielt in dieses Bild hinein. Eine Bewertung um 100 Milliarden Dollar würde jahrelange hohe Investitionen in autonomes Fahren nachträglich rechtfertigen und Waymo vom Kostentreiber zu einem sichtbaren Wertbaustein machen. Bemerkenswert ist das vor dem Hintergrund, dass andere Sektoren – etwa Energie – zuletzt unter fallenden Ölpreisen und schwachen Kursen litten, während große Tech-Titel stabil blieben.
Gleichzeitig ist nicht jeder Beobachter sorgenfrei: Ein aktuelles Downgrade von Gravenhurst Capital auf „Hold“ verweist auf das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 30, das für manche Investoren eine Bewertungsgrenze darstellen könnte.
Ausblick: Umsetzung entscheidet
Für die kommenden Monate rücken zwei Punkte in den Mittelpunkt: Zum einen, ob Waymo den geplanten Ausbau der Robotaxi-Dienste 2026 operativ umsetzen kann. Zum anderen, wie schnell und breit Gemini in Werbeprodukte und andere Angebote integriert wird.
Charttechnisch liegt die Aktie nahe ihrem 52‑Wochen-Hoch und klar über langfristigen Durchschnittslinien. Aus US‑Sicht gilt der Bereich um 310 Dollar als kurzfristig wichtige Marke; ein nachhaltiger Ausbruch darüber, unterstützt durch konkrete Fortschritte bei Waymo und KI-Umsätzen, würde die jüngst erhöhten Kursziele im Bereich 340 bis 350 Dollar fundamental besser untermauern.
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