Warren Buffett ist nicht gerade bekannt dafür, Tech-Aktien zu horten. Umso bemerkenswerter: Berkshire Hathaway hat sich eine Milliardenbeteiligung an Alphabet gesichert – und das ausgerechnet in einer Phase, in der der Google-Konzern auf beiden Seiten des Atlantiks mit den Regulierern ringt. Zeitgleich lehnt Google eine von der EU geforderte Zerschlagung seines Werbegeschäfts kategorisch ab. Blindes Vertrauen oder kalkulierte Wette auf den Sieg gegen die Aufseher?

Buffetts Milliarden-Signal

Die Bombe platzte am Freitag nach Börsenschluss: Berkshire Hathaway hat laut einem Quartals-Filing bei der US-Börsenaufsicht SEC fast 18 Millionen Alphabet-Aktien erworben. Der Gegenwert: rund 4,3 Milliarden Dollar zum Stichtag 30. September 2025. Nach der jüngsten Kursentwicklung dürfte die Position inzwischen die 5-Milliarden-Marke geknackt haben. Damit rückt Alphabet unter die Top-Ten-Beteiligungen von Berkshire – eine bemerkenswerte Entscheidung, gerade weil Buffett im selben Quartal seine Apple-Position reduzierte.

Das Timing wirft Fragen auf: Sieht die Investorenlegende in Alphabet unterbewertetes Potenzial trotz regulatorischer Risiken? Oder ist es ein Zeichen, dass die fundamentale Stärke des Geschäfts die rechtlichen Unwägbarkeiten überwiegt?

Google sagt Nein zur Zerschlagung

Während Buffett zugreift, tobt der Kampf an der Regulierungsfront weiter. Am 13. November reichte Google seine formelle Antwort auf die Forderung der EU-Kommission ein, Teile seines Werbegeschäfts zu verkaufen. Die Antwort: ein klares Nein. Statt einer strukturellen Trennung schlägt der Konzern Änderungen an Produkten und technischen Abläufen vor, um die Wettbewerbsbedenken auszuräumen.

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Die EU-Kommission hatte Google am 5. September mit einer Strafe von 2,95 Milliarden Euro belegt und wettbewerbswidriges Verhalten im Ad-Tech-Geschäft attestiert. Google verteidigt nun die integrierte Struktur seiner Werbetechnologie – ein Kernstück des Geschäftsmodells. Gleichzeitig eröffnete Brüssel am 13. November eine weitere Untersuchung: Es geht um die Frage, ob Google mit seiner „Site Reputation Abuse Policy" Nachrichtenportale in den Suchergebnissen systematisch benachteiligt und damit gegen den Digital Markets Act verstößt.

Stärke trifft auf Unsicherheit

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite steht das Vertrauen eines Warren Buffett, auf der anderen die Drohkulisse der Regulierer. Dabei läuft das operative Geschäft bei Alphabet besser denn je. Im dritten Quartal knackte der Konzern erstmals die 100-Milliarden-Dollar-Umsatzmarke, getrieben von starkem Wachstum in der Suche und im Cloud-Geschäft.

Die entscheidende Frage für Anleger: Kann Google die EU-Kommission mit seinen Vorschlägen zufriedenstellen – oder droht am Ende doch die erzwungene Aufspaltung? Auch in den USA läuft ein großes Kartellverfahren im Ad-Tech-Bereich. Die Antwort der Kommission auf Googles Gegenvorschläge wird richtungsweisend sein.

Die Aktie hatte zuletzt drei Handelstage in Folge nachgegeben. Ob Buffetts Milliarden-Einstieg die Stimmung drehen kann, zeigt sich am Montag.

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