Der Münchner Versicherungsriese hält die Verzinsung seiner Lebensversicherungen für 2026 konstant. Klassische Policen bleiben bei 3,5 Prozent, neuere Verträge mit reduzierter Garantie bei 3,8 Prozent Gesamtverzinsung. Eine Entscheidung, die Stabilität signalisieren soll – doch was bedeutet das für die Marktposition?

Mit 10,7 Millionen Kunden und 14 Millionen Verträgen behauptet die Allianz ihre Führungsrolle im deutschen Lebensversicherungsmarkt. Die laufende Verzinsung liegt bei 2,7 Prozent für klassische und 2,8 Prozent für neuere Verträge. "Ein Zeichen der Stabilität in einem fordernden Umfeld", kommentiert Vorstandsmitglied Volker Priebe die Entscheidung.

Wettbewerber ziehen nach

Während die Allianz ihre Konditionen hält, bewegt sich die Konkurrenz. Die Ratingagentur Assekurata prognostiziert für 2026 einen Branchenschnitt von 2,6 bis 2,7 Prozent laufender Verzinsung – ein Anstieg gegenüber 2,53 Prozent im laufenden Jahr. Nach der Nullzinsphase bis 2022 hatte die Allianz vergleichsweise zügig reagiert und ihre Verzinsung angehoben. Andere Versicherer agierten zunächst zurückhaltender, holen nun aber auf.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Allianz?

Das Ende der EZB-Nullzinspolitik bescherte der Finanzbranche neuen Spielraum. Die Gesamtverzinsung setzt sich aus Garantiezins und jährlicher Überschussbeteiligung zusammen, ergänzt durch einen Schlussüberschuss bei Vertragsende. Diese Struktur ermöglicht den Versicherern Flexibilität in der Gestaltung ihrer Angebote.

Rentendebatte als Nachfragetreiber

Die anhaltende Diskussion um die Zukunft der gesetzlichen Rente spielt dem Konzern in die Karten. "Die Nachfrage ist sehr hoch", bestätigt Priebe. Junge Menschen bauen zusätzliche Altersvorsorge auf, Familien suchen Absicherung, Rentner vor der Tür optimieren ihre Versorgung. Trotz schrumpfender Gesamtzahl – 80,3 Millionen Verträge im Jahr 2024 gegenüber 83,5 Millionen im Jahr 2018 – schließen Deutsche weiterhin mehrere Millionen neue Policen jährlich ab.

Die Nullzinsära hatte die Branche gezwungen, von klassischen Verträgen mit hoher Garantieverzinsung abzurücken. Höhere Kosten und sinkende Attraktivität neuer Abschlüsse prägten jene Phase. Der aktuelle Zinsanstieg könnte diese Entwicklung teilweise umkehren, sofern die Versicherer ihre Konditionen wettbewerbsfähig halten.

An der Börse zeigt sich die Allianz-Aktie wenig beeindruckt von der Meldung. Die Stabilität im Lebensversicherungsgeschäft mag Bestandskunden beruhigen – für Anleger bleibt die Frage, ob der Konzern im Wettbewerb um Neukunden ausreichend Dynamik entwickelt.

Allianz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Allianz-Analyse vom 01. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Allianz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Allianz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 01. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Allianz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...