Geopolitik schlägt wieder zu – und dieses Mal mit voller Wucht. Alibaba, der chinesische E-Commerce-Riese, geriet am Freitag massiv unter Druck, nachdem ein brisantes Memo des Weißen Hauses die Runde machte. Die Vorwürfe wiegen schwer: Technologietransfer an das chinesische Militär, Zugriff auf Kundendaten, KI-Dienste für Peking. Alibaba dementiert energisch – doch die Anleger flüchten. Kommt jetzt die nächste Runde im Tech-Krieg zwischen Washington und Peking?

National Security-Memo trifft den Nerv

Das Timing hätte kaum ungünstiger sein können. Nur Tage vor der mit Spannung erwarteten Quartalsbilanz am 25. November sorgte ein Bericht über ein Sicherheitsmemo des Weißen Hauses für Panik unter den Investoren. Die Vorwürfe: Alibaba soll dem chinesischen Militär technologische Unterstützung geleistet haben – inklusive Zugang zu sensiblen Kundendaten und fortschrittlichen KI-Services.

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Die Reaktion an der Börse war eindeutig: Die Aktie sackte um nahezu 4 Prozent ab, zeitweise fiel der Kurs bis auf 151,78 Dollar. Das Handelsvolumen lag deutlich über dem Durchschnitt – ein klares Zeichen dafür, dass institutionelle Anleger sich positionierten oder gar die Flucht ergriffen. Alibaba selbst wies die Anschuldigungen umgehend als haltlos zurück, doch der Schaden war angerichtet.

Erfolgreiche Geschäftsmeldungen völlig überschattet

Ausgerechnet am selben Tag hatte Alibaba eigentlich Grund zur Freude: Die Cross-Border-E-Commerce-Sparte arbeitet gemeinsam mit JPMorgan an einem blockchainbasierten „Deposit Token" – einem regulierten, Stablecoin-ähnlichen System, das internationale Zahlungen vereinfachen und gleichzeitig Chinas strikte Krypto-Vorschriften umgehen soll. Ein technologischer Meilenstein mit enormem Potenzial.

Zudem verkündete der Konzern am darauffolgenden Samstag „solides Wachstum" bei Taobao und Tmall während des 11.11 Singles' Day Shopping-Festivals, dem größten E-Commerce-Event des Jahres. Konkrete Zahlen blieben zwar aus, doch die Botschaft war klar: Das Kerngeschäft läuft.

Doch all das wurde vom Markt ignoriert. Die geopolitischen Risiken überschatteten die operative Stärke des Unternehmens vollständig – ein bekanntes und schmerzhaftes Muster für chinesische Tech-Aktien.

Quartalszahlen unter Hochspannung

Jetzt richtet sich der Blick auf den 25. November. An diesem Tag wird Alibaba seine Ergebnisse für das September-Quartal 2025 vorlegen – und die Erwartungen könnten kaum höher sein. Investoren und Analysten warten nicht nur auf die üblichen Kennzahlen zu Umsatz, Gewinn und Cloud-Wachstum. Vor allem wollen sie hören, wie das Management auf die jüngsten Vorwürfe reagiert.

Wird CEO Eddie Wu die Anschuldigungen direkt adressieren? Welche Auswirkungen könnten die Spannungen zwischen Washington und Peking auf das Geschäft haben? Und wie positioniert sich Alibaba strategisch in einem Umfeld, das zunehmend von Misstrauen und Regulierung geprägt ist?

Die fundamentalen Geschäftsdaten – etwa die Performance im Cloud- und KI-Segment oder die Entwicklung der Margen – werden zwar wichtig sein. Doch der wahre Test liegt darin, ob das Unternehmen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann. Denn eines ist klar: Solange die geopolitischen Unsicherheiten nicht abklingen, bleibt Alibaba ein Spielball zwischen den Großmächten – mit allen Risiken, die das für die Aktie bedeutet.

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