KI-Boom treibt Aixtron zu überraschend starken Quartalszahlen, doch der verhaltene Ausblick für Q3 lässt Anleger zweifeln. Während die Nachfrage nach Lasern für KI-Rechenzentren boomt, sorgt die schwächelnde Leistungselektronik für Gegenwind. Kann der Spezialanlagenbauer seine Jahresprognose trotz des durchwachsenen Ausblicks erreichen?

Überraschender Gewinnsprung dank KI-Trend

Die vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal zeigen eine beeindruckende operative Verbesserung. Das EBIT schoss um 83 Prozent auf 23,6 Millionen Euro nach oben – eine Entwicklung, die selbst optimistische Beobachter überrascht haben dürfte. Die EBIT-Marge verbesserte sich deutlich von 10 auf 17 Prozent.

Die wichtigsten Quartalsdaten im Überblick:

  • Umsatz: 137,4 Millionen Euro (+4% zum Vorjahr)
  • EBIT: 23,6 Millionen Euro (+83% zum Vorjahr)
  • EBIT-Marge: 17% (Vorjahr: 10%)
  • Ergebnis je Aktie: 0,18 Euro (Vorjahr: 0,10 Euro)

Verantwortlich für diese starke Performance ist primär die Sparte Optoelektronik. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Lasern für KI-Rechenzentren erweist sich als stabiler Wachstumstreiber, wobei sich die Produktfamilie G10 als entscheidender Erfolgsfaktor etabliert hat.

Leistungselektronik bleibt Sorgenkind

Während die KI-getriebene Optoelektronik floriert, kämpft Aixtron weiterhin mit Schwächen in der Leistungselektronik. Die Sparten für Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) leiden unter schwächelnden westlichen Märkten. Immerhin konnte das Unternehmen im ersten Halbjahr einen bedeutenden Volumenauftrag für seine G10-SiC-Anlage von einem chinesischen Kunden gewinnen und ausliefern.

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Q3-Prognose ernüchtert die Märkte

Trotz der beeindruckenden Quartalszahlen sorgt der Ausblick für das dritte Quartal für Ernüchterung. Aixtron prognostiziert einen Umsatz zwischen 110 und 140 Millionen Euro – der Mittelwert liegt unter den Analystenschätzungen von 136 Millionen Euro.

Diese Prognose stellt das Management vor eine Herausforderung: Um die bestätigte Jahresprognose von 530 bis 600 Millionen Euro Umsatz bei einer EBIT-Marge von 18 bis 22 Prozent zu erreichen, wäre ein außergewöhnlich starkes viertes Quartal erforderlich.

Analysten zeigen sich gespalten

Die gemischten Signale spiegeln sich in den Analystenbewertungen wider. Die Deutsche Bank hob das Kursziel zwar von 14 auf 15 Euro an, beließ die Einstufung aber bei "Hold". Die DZ Bank senkte den fairen Wert von 21 auf 20 Euro, empfiehlt die Aktie aber weiterhin zum Kauf – mit dem Hinweis auf eine solide Ertragslage bei unklaren Erholungsaussichten in der Leistungselektronik.

Die Aktie notiert aktuell bei 14,39 Euro und hat sich damit in den vergangenen zwölf Monaten um 30 Prozent abgeschwächt. Ob die KI-getriebene Nachfrage ausreicht, um die strukturellen Herausforderungen zu kompensieren, wird sich spätestens mit den Q4-Zahlen zeigen.

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