Der Aachener Halbleiter-Spezialist Aixtron schockte die Anleger mit einer Hiobsbotschaft zur ungünstigsten Tageszeit. Keine zehn Minuten vor Börsenschluss am Freitagnachmittag versetzte eine Ad-hoc-Mitteilung den Kurs in den freien Fall. Was CEO Felix Grawert um 14:38 Uhr MEZ verkündete, ließ nichts Gutes erahnen: Die Markterholung bleibt aus, die Währungen spielen nicht mit und die Jahresprognose muss nach unten. Wie schlimm steht es wirklich um den Anlagenbauer?

Düstere Zahlen: Halber Gewinn bei weniger Umsatz

Die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal sprechen eine deutliche Sprache. Während der Auftragseingang auf 124 Millionen Euro sank - ein Rückgang gegenüber den 143,4 Millionen Euro des Vorjahres - brach der Umsatz noch drastischer ein. Mit nur 120 Millionen Euro verfehlte Aixtron die 156,3 Millionen Euro aus dem Vorjahresquartal deutlich.

Besonders schmerzhaft: Das operative Ergebnis halbierte sich nahezu. Statt der 37,5 Millionen Euro EBIT aus dem Vorjahr blieben nur noch magere 15 Millionen Euro übrig. Die EBIT-Marge sackte von komfortablen 24 Prozent auf dürftige 13 Prozent ab.

Die wichtigsten Quartalszahlen im Überblick:
- Auftragseingang: 124 Mio. Euro (Vorjahr: 143,4 Mio. Euro)
- Umsatz: 120 Mio. Euro (Vorjahr: 156,3 Mio. Euro)
- EBIT: 15 Mio. Euro (Vorjahr: 37,5 Mio. Euro)
- EBIT-Marge: 13% (Vorjahr: 24%)

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Prognose-Schock: Das Management rudert zurück

Die Konsequenz folgte umgehend: Aixtron kappte die Jahresprognose. Der erwartete Umsatz schrumpft auf 530 bis 565 Millionen Euro - damit orientiert sich das Management am unteren Ende der ursprünglichen Spanne von 530 bis 600 Millionen Euro. Noch härter trifft es die Gewinnerwartung: Die EBIT-Marge wird nun bei nur noch 17 bis 19 Prozent gesehen, statt der zuvor anvisierten 18 bis 22 Prozent.

Schuld daran sind nicht nur die schwächelnden Märkte. Auch der Wechselkurs macht dem Unternehmen zu schaffen - die Annahme wurde von 1,10 auf 1,15 US-Dollar pro Euro angepasst. "Der Nachfrageaufschwung hat sich im dritten Quartal noch nicht materialisiert", räumte CEO Grawert unumwunden ein.

KI-Hoffnung in trüben Zeiten

Doch gibt es einen Lichtblick? Tatsächlich setzt Aixtron auf die Optoelektronik als Wachstumstreiber. Die Nachfrage nach Lasern für KI-Rechenzentren zeigt sich robust, und neue 800-Volt-Architekturen für Rechenzentren sollen langfristig Impulse liefern. Ob das reicht, um die aktuellen Probleme in der Elektromobilität und bei Smartphones zu kompensieren, wird sich zeigen.

Am 30. Oktober folgt der vollständige Geschäftsbericht. Bis dahin notiert die Aktie bei 12,82 Euro - fast ein Viertel unter dem Jahreshoch von 16,67 Euro.

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