Nach einer spürbaren Durststrecke und deutlichen Kursverlusten keimt bei Anlegern des Halbleiterausrüsters Aixtron neue Hoffnung. Ein wichtiger Auftrag und überraschend starke Orderbücher könnten eine positive Wende einleiten. Doch was steckt wirklich hinter diesen Signalen und reicht die Kraft für eine nachhaltige Erholung?

Zukunftsmusik: Großauftrag beflügelt InP-Fantasie

Ein zentraler Hoffnungsträger ist ein frischer Auftrag von SMART Photonics. Die niederländische Foundry hat eine G10-AsP-Anlage bei Aixtron bestellt, um ihre Fertigungskapazitäten für Indiumphosphid (InP)-Chips auszubauen. Diese speziellen Chips gelten als Schlüsselkomponenten für absolute Zukunftstechnologien:

  • Schnelle 5G/6G-Mobilfunknetze
  • Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI)
  • Fortschrittliche LiDAR-Sensoren, etwa für autonomes Fahren

Der Markt für solche InP-basierten photonischen integrierten Schaltungen (PICs) steht vor einem prognostizierten starken jährlichen Wachstum bis 2027. Für Aixtron ist dieser Deal also nicht nur ein finanzieller Erfolg, sondern auch ein wichtiges strategisches Signal, an den technologischen Megatrends maßgeblich beteiligt zu sein.

Quartalszahlen: Mehr Licht als Schatten?

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Auch die jüngsten Geschäftszahlen lieferten Anlass für vorsichtigen Optimismus. Zwar lag der Umsatz im ersten Quartal leicht unter dem Vorjahreswert, übertraf jedoch die Erwartungen des Marktes. Besonders erfreulich entwickelte sich der Auftragseingang: Dieser kletterte über die Analystenprognosen und den Vergleichswert des Vorjahres. Könnte dies das erhoffte Zeichen für eine Belebung der zuvor schwächelnden Nachfrage sein? Das Management von Aixtron scheint davon überzeugt und bestätigte die Jahresprognose. Analysten kommentieren die Entwicklung tendenziell vorsichtig optimistisch, auch wenn die Kursziele noch variieren.

Was sagt der Kurs – Stabilisierung in Sicht?

Die positiven Nachrichten spiegeln sich auch im Aktienkurs wider. Nach einer längeren Talfahrt – auf Jahressicht steht immer noch ein Minus von rund 43 % zu Buche – zeigte sich zuletzt eine deutliche Erholung. Allein in den vergangenen 30 Tagen konnte das Papier um fast 33 % zulegen. Am heutigen Mittwoch setzt sich diese positive Tendenz mit einem aktuellen Kurs von 12,82 € und einem Tagesplus von rund 2,40 % fort. Dennoch notiert die Aktie noch deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 23,87 €. Die hohe Volatilität von über 60 % unterstreicht die fortwährende Nervosität und die Bedeutung klarer Signale für die weitere Entwicklung.

Die entscheidende Frage bleibt: Ist die operative Trendwende nachhaltig? Die Performance der Aixtron-Aktie wird maßgeblich davon abhängen, wie dynamisch sich der globale Halbleitersektor, insbesondere die Nachfrage aus Asien, entwickelt und wie erfolgreich das Unternehmen seine Strategie weiter umsetzt. Die jüngsten Entwicklungen geben zumindest Anlass zur Hoffnung.

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