Der Jahresendspurt verläuft für Adidas nervös. Der Kurs hängt im Schatten schwächerer Branchenvorgaben, gleichzeitig stützen einzelne positive Analystenstimmen die Stimmung. Entscheidend wird nun, ob sich die Herzogenauracher 2026 tatsächlich vom Gegenwind im Sektor lösen können.

Der Nike-Effekt und frische Kaufempfehlungen

Auslöser für den jüngsten Druck ist vor allem der sogenannte „Nike-Sog“. Der US-Wettbewerber hatte am 18. Dezember nach Börsenschluss enttäuschende Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 und einen vorsichtigen Ausblick vorgelegt. Seitdem wird die gesamte Sportartikelbranche mit Skepsis betrachtet – Adidas eingeschlossen.

Auf den Handelsplattformen pendelt der Kurs heute im verkürzten Heiligabend-Handel um das gestrige Niveau von 164,80 Euro. Damit notiert die Aktie zwar leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt, liegt aber rund ein Drittel unter dem 52‑Wochen-Hoch von 261 Euro. Die längerfristige Bilanz bleibt mit knapp 30 Prozent Minus auf Jahressicht deutlich schwächer.

Gleichzeitig gibt es Gegenstimmen zum Branchenskeptizismus. Warburg Research hat am 19. Dezember seine Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel bei 255 Euro bestätigt. Begründung: Operativ sei Adidas weiterhin stärker unterwegs als viele Wettbewerber, auch wenn der Markt die Aussichten für 2026 skeptisch beurteile.

Auch die UBS zählt die Aktie in ihrem „Investment Outlook 2026“ zu den bevorzugten Werten. Die Schweizer sehen Adidas als Profiteur eines globalen Trends zu mehr Gesundheitskonsum und einer möglichen Nachfrageerholung in China und Europa.

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Wichtige Punkte im Überblick:

  • Nike-Zahlen und vorsichtiger Ausblick belasten die gesamte Branche
  • Adidas langfristig deutlich unter 52‑Wochen-Hoch, kurzfristig leichte Stabilisierung
  • Warburg Research bestätigt „Buy“ mit Kursziel 255 Euro
  • UBS führt Adidas als „Top Pick“ für 2026 mit Fokus auf Gesundheitskonsum und Asien/Europa
  • Operativ laut Analysten derzeit robuster als Hauptkonkurrent Nike

Juristische Risiken und angespanntes Umfeld

Zusätzlich zum Branchendruck belasten rechtliche und geopolitische Faktoren die Wahrnehmung des Unternehmens. Im Hintergrund läuft weiter der Rechtsstreit mit Steve Madden. Der US-Schuhhersteller hatte im Mai 2025 Klage eingereicht, um feststellen zu lassen, dass seine Modelle „Viento“ und „Janos“ keine Markenrechte von Adidas verletzen. Madden wirft Adidas vor, ein unzulässiges Monopol auf Streifen-Designs zu beanspruchen. Das Verfahren ist zwar kein neues Thema, bleibt aber ein potenzieller Unsicherheitsfaktor für die Marke.

Parallel sorgt das internationale Produktionsumfeld für Spannung. Berichte über gestoppte Investitionen von Schuhherstellern in Indonesien wegen drohender US-Zölle („Trump-Tariffs“) und eine stärkere Automatisierung in Vietnam zeigen, wie stark die Lieferketten der Branche unter Anpassungsdruck stehen.

Im direkten Vergleich dazu wirkt Adidas laut den vorliegenden Einschätzungen aktuell robuster als Nike. Während der US-Konzern mit Umstrukturierungen und einem schwachen Direktkundengeschäft zu kämpfen hat, konnte Adidas zuletzt Marktanteile zurückholen. Kein Selbstläufer – aber ein Argument, warum manche Analysten der Aktie trotz Sektorskepsis Potenzial zutrauen.

2026: Schlüsseljahr für die Aktie

Für Anleger rückt nun vor allem der Jahresauftakt 2026 in den Vordergrund. Charttechnisch gilt die Zone um 160 Euro kurzfristig als wichtige Unterstützung. Hält diese Marke im traditionell dünnen Handel zwischen den Jahren, wäre zumindest eine stabile Ausgangsbasis für den Januar geschaffen.

Der optimistische Fall der Experten setzt auf mehrere Bausteine:

  • eine lockerere US-Geldpolitik mit möglichen Zinssenkungen 2026
  • eine Erholung der globalen Konsumstimmung
  • eine weitere operative Abgrenzung von den Problemen bei Nike

Gelingt es Adidas im ersten Quartal 2026, diese Punkte mit soliden Zahlen und Marktanteilsgewinnen zu untermauern, könnte die aktuell deutliche Lücke zum von Warburg Research ausgegebenen Kursziel schrittweise kleiner werden. Der Jahresauftakt wird damit zum praktischen Test, ob die Aktie den Branchenpessimismus hinter sich lassen kann.

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