Adidas Aktie: Führungswechsel mit Risiko?
Ein erfahrener Europa-Chef übernimmt den globalen Vertrieb, während ein langjähriger Vorstand nach 26 Jahren geht. Doch kann der neue Sales-Chef den erfolgreichen Turnaround von CEO Bjørn Gulden wirklich beschleunigen? Die Personalentscheidung kommt in einer heiklen Phase für den Sportartikel-Riesen.
Europas Aufsteiger übernimmt das Ruder
Mathieu Sidokpohou, bisheriger Europa-Chef, wird zum neuen Global-Sales-Vorstand befördert. Der 49-jährige Franzose hat bei Adidas eine beeindruckende Karriere hingelegt: Innerhalb von nur fünf Jahren stieg er vom Chef für Frankreich zum Verantwortlichen für den gesamten europäischen Markt auf. Unter seiner Führung wuchs Europa – der wichtigste Markt des Konzerns – um mehr als 20 Prozent.
Seine bisherigen Erfolge sprechen eine klare Sprache:
- Blitzkarriere bei Adidas seit 2020
- Über 20% Wachstum im europäischen Markt
- Umfassende Omnichannel-Erfahrung von Danone bis LVMH
"Diese Performance qualifiziert ihn für die globale Verkaufsverantwortung in einer kritischen Wachstumsphase", so die offizielle Begründung.
Arthur Hoeld geht – eine Ära endet
Während Sidokpohou aufsteigt, verlässt Arthur Hoeld nach 26 Jahren einvernehmlich das Unternehmen. Der langjährige Vorstand für Global Sales sollte eigentlich bis März 2026 im Amt bleiben. CEO Gulden würdigte zwar seine "großartigen Erfolge" über mehr als zwei Jahrzehnte, doch die vorzeitige Trennung wirft Fragen auf.
Kann es sein, dass der erfolgreiche Europa-Chef einfach die bessere Besetzung für die aktuellen Herausforderungen ist? Die Zahlen geben Sidokpohou recht: Sein europäischer Markt wuchs zuletzt um 19 Prozent im vierten Quartal 2024.
Turnaround unter Druck
Der Führungswechsel erfolgt in einer scheinbar starken Phase: Adidas meldete für 2024 ein Umsatzwachstum von 12 Prozent auf 23,68 Milliarden Euro. Noch beeindruckender ist der operative Gewinnsprung um über eine Milliarde Euro auf 1,337 Milliarden Euro.
Doch die Aktie erzählt eine andere Geschichte:
- Seit Jahresanfang: -31,67%
- Vom 52-Wochen-Hoch entfernt: -38,22%
- Aktuell knapp über dem Jahrestief
Die Diskrepanz zwischen fundamentalen Erfolgen und enttäuschender Aktienperformance könnte nicht größer sein. Während das Unternehmen operativ glänzt, strauchelt die Bewertung.
Die große Frage: Schafft Sidokpohou den globalen Transfer?
Die entscheidende Herausforderung für den neuen Sales-Chef wird sein, seinen europäischen Erfolg auf die globale Bühne zu übertragen. Seine Omnichannel-Expertise ist goldwert in einer Phase, in der Adidas das Gleichgewicht zwischen eigenem Direktvertrieb und Großhandelspartnern neu justieren muss.
CEO Gulden setzt jedenfalls voll auf seinen Aufsteiger: "Mathieu hat genau die Erfahrung und die Einstellung, die wir zu diesem Zeitpunkt unseres Turnarounds brauchen." Für 2025 peilt Adidas weiterhin ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich an.
Doch die Märkte scheinen skeptisch: Steckt in der Personalrochade mehr als nur eine Routineentscheidung? Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob der neue Sales-Chef den Turnaround tatsächlich beschleunigen kann – oder ob hier ein erfahrener Europa-Profi an einer globalen Herausforderung scheitert.
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