Rekordgewinn, gesteigerte Prognose, zweistelliges Wachstum – eigentlich beste Voraussetzungen für Kursfeuerwerk. Doch statt Applaus gibt es bei Adidas einen Crashkurs. Die Aktie stürzte auf ein neues 52-Wochen-Tief von 158,75 Euro. Was ist passiert? Ein einziger Satz des CEO während der Analystenkonferenz reichte aus, um über 10 Prozent Börsenwert zu vernichten. Bjørn Gulden sprach die magischen Worte: „Die Einzelhändler in Nordamerika sind sehr vorsichtig." Können starke Fundamentaldaten diese Zukunftsangst noch aufhalten?

Rekordzahlen ohne Wirkung

Die Zahlen zum dritten Quartal lesen sich wie ein Lehrbuchbeispiel für Wachstum. 6,63 Milliarden Euro Umsatz bedeuten währungsbereinigt ein Plus von 12 Prozent. Das Betriebsergebnis kletterte um 23 Prozent auf 736 Millionen Euro, die operative Marge verbesserte sich auf 11,1 Prozent. Die Reaktion des Vorstands: Anhebung der Jahresprognose von 1,7-1,8 Milliarden auf rund 2,0 Milliarden Euro beim Betriebsergebnis.

Normalerweise würde solch ein Zahlenwerk die Börse elektrisieren. Die globale Performance überzeugt auf ganzer Linie:

  • Europa: zweistelliges Wachstum
  • China: robuste Expansion
  • Lateinamerika: kräftiges Plus
  • Produktakzeptanz beim Endkunden: stark

Doch die Börse handelt nicht die Vergangenheit. Sie handelt die Zukunft.

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USA-Schock versetzt Anleger in Alarmbereitschaft

Guldens Warnung traf den Markt wie ein Hammerschlag. Die Zurückhaltung der US-Einzelhändler bei den Bestellungen für kommende Saisons signalisiert mehr als nur kurzfristige Vorsicht. Nordamerika ist für Adidas eine Schlüsselregion – eine Abkühlung dort kann die starke Performance in anderen Märkten komplett neutralisieren.

Der Kursrutsch spricht Bände über die Nervosität der Investoren. Von über 180 Euro stürzte die Aktie innerhalb weniger Tage auf aktuell 158,75 Euro – ein Minus von fast 40 Prozent seit dem Jahreshoch von 261 Euro im Februar. Die technischen Indikatoren verstärken das Bild:

  • RSI bei 41,1: neutral bis schwach
  • Kurs unter allen wichtigen Durchschnittslinien
  • 22,5 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt
  • Volatilität auf 35,73 Prozent gestiegen

Überreaktion oder berechtigte Sorge?

Analysten sprechen von einer „schwer nachvollziehbaren Überreaktion". Tatsächlich wirkt der Abverkauf angesichts der soliden Fundamentaldaten und der angehobenen Prognose überzogen. Doch die Börse preist ein Szenario ein, das weit über vorsichtige Einzelhändler hinausgeht: schwächelnder Konsum in der wichtigsten Wirtschaftsregion, mögliche Rezessionstendenzen, nachlassende Kaufkraft.

Die entscheidende Frage lautet nun: Ist der US-Großhandel ein Frühindikator für echte Probleme oder nur ein temporäres Stimmungsbild? Die Antwort wird erst in den kommenden Monaten sichtbar. Bis zur Vorlage der Q4-Zahlen am 11. März 2026 dürfte jede Nachricht aus Nordamerika den Kurs massiv bewegen. Anleger stehen vor einer Gratwanderung zwischen günstiger Bewertung und weiterem Abwärtspotenzial – die Nervosität bleibt hoch.

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