XRP steht aktuell an einem spannenden Punkt: Kurzfristig gerät der Kurs technisch immer stärker unter Druck, gleichzeitig wächst das Ökosystem durch DeFi-Anbindungen, Stablecoin-Nutzung und ETF-Zuflüsse. Dieser Gegensatz zwischen schwacher Charttechnik und robustem Fundament sorgt für ein ungewöhnlich zweigeteiltes Bild. Entscheidend ist nun, ob die zentrale Unterstützungszone hält – oder ob die Verkäufer noch einmal das Kommando übernehmen.

Technische Lage: Unterstützung im Fokus

Charttechnisch steckt XRP in einer klaren Korrektur. Die Kryptowährung notiert derzeit bei 1,90 US‑Dollar und damit am unteren Ende der jüngsten Handelsspanne. Auf Sicht von 30 Tagen summiert sich das Minus auf gut 12 Prozent, der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch beträgt rund 38 Prozent – der Markt hat also bereits einen deutlichen Teil der vorherigen Rally abgegeben.

Der Druck spiegelt sich auch in den Indikatoren wider. Der 50‑Tage‑Durchschnitt liegt bei 2,19 US‑Dollar, XRP handelt damit deutlich darunter. Der RSI (14 Tage) bei 28,8 signalisiert überverkaufte Bedingungen, was zwar eine Erholung begünstigen könnte, aber bislang keinen klaren Wendepunkt erzwingt. Die annualisierte 30‑Tage‑Volatilität von über 50 Prozent unterstreicht, wie nervös der Markt derzeit agiert.

Im Fokus der Trader steht vor allem eine Marke: 1,78 US‑Dollar. Analyst Peter Brandt warnt vor einem möglichen „Double-Top“-Muster im Wochenchart. Aus seiner Sicht verschlechtert sich die technische Struktur; ein Bruch der genannten Unterstützung würde dieses bärische Szenario bestätigen und aus charttechnischer Sicht den Weg in Richtung 1,00 US‑Dollar öffnen.

Zusätzlichen Druck bringen die Aktivitäten großer Inhaber. On-Chain-Daten, ausgewertet von Analyst Ali Martinez, zeigen, dass sogenannte „Whales“ in den vergangenen vier Wochen rund 1,18 Milliarden XRP verkauft haben. Diese Verteilung durch Großadressen verstärkt das Angebotsüberhang-Thema und passt zum aktuell gedrückten Sentiment.

ETF-Zuflüsse und institutionelles Interesse

Parallel zur schwächeren Kursentwicklung bleibt das institutionelle Interesse an XRP bemerkenswert stabil. Seit dem Start der in den USA gelisteten XRP-ETFs Mitte November 2025 sind die kumulierten Mittelzuflüsse auf über 1,14 Milliarden US‑Dollar gestiegen.

Selbst an schwächeren Handelstagen wie dem 17. und 18. Dezember verbuchten die Produkte noch Nettomittelzuflüsse im Bereich von knapp 10 bis rund 19 Millionen US‑Dollar. Dieser Gegensatz – fallende Spotpreise bei steigenden ETF-Zuflüssen – legt nahe, dass vor allem kurzfristig orientierte Marktteilnehmer und Privatanleger aussteigen, während institutionelle Vehikel Kursrückgänge eher für schrittweise Positionierungsaufbau nutzen.

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DeFi, Stablecoin und Technik-Upgrades

Abseits des Chartbildes arbeitet das XRP-Ökosystem an seiner Reichweite und Infrastruktur. Mehrere Meldungen vom Donnerstag adressieren gezielt die Anbindung an DeFi und die Absicherung der Basis-Technologie.

  • wXRP-Start:
    Hex Trust und LayerZero haben am 18. Dezember den Start von wXRP, einer „wrapped“ Variante des Tokens, bekannt gegeben. Dadurch lässt sich XRP nun auch auf Blockchains wie Ethereum, Solana und Optimism einsetzen. Zum Start wurde ein Total Value Locked (TVL) von 100 Millionen US‑Dollar hinterlegt, um Liquidität und Nutzbarkeit im DeFi-Bereich zu erhöhen.

  • RLUSD erreicht 1‑Milliarde-Marke:
    Der regulierte Ripple-Stablecoin RLUSD hat weniger als ein Jahr nach dem Launch die Marke von 1 Milliarde US‑Dollar Marktkapitalisierung erreicht. Der Stablecoin ist auf hohe regulatorische Compliance ausgelegt und wird bereits für die Abwicklung in tokenisierten Fonds eingesetzt, darunter BlackRocks BUIDL und VanEcks VBILL.

  • Formale Spezifikation für das Payment Engine:
    Zudem wurde die erste formale Spezifikation für die XRPL Payment Engine veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit Common Prefix kommen Methoden der formalen Verifikation zum Einsatz, wie sie aus Luft- und Raumfahrt sowie dem Bankensektor bekannt sind. Ziel ist es, zukünftige Ledger-Updates auf ein klar definiertes und überprüfbares Sicherheitsfundament zu stellen.

Regulierung: Fortschritt bei Bank-Charter

Auf der regulatorischen Ebene gibt es weitere Signale, die die institutionelle Einbindung rund um XRP stützen. Anfang Dezember hat das US-Amt des Währungsprüfers (OCC) Ripple – neben Anbietern wie Circle und Paxos – eine bedingte Genehmigung für eine National Trust Bank Charter erteilt.

Diese Lizenz erlaubt zwar keine klassischen Einlagen wie bei Vollbanken, sie gestattet aber die treuhänderische Verwahrung digitaler Vermögenswerte und Stablecoin-Reserven. Für das XRP-Ökosystem bedeutet das eine zusätzliche regulatorische Verankerung der Infrastruktur, die insbesondere für Großkunden und regulierte Produkte relevant ist.

Langfristfantasie vs. kurzfristiges Risiko

Die Einschätzungen zur weiteren Entwicklung von XRP gehen weit auseinander. Einige Marktbeobachter bleiben trotz der fragilen kurzfristigen Lage optimistisch für die nächsten Jahre. So stellt Analyst YoungHoon Kim die These auf, dass XRP bis 2026 nach Marktkapitalisierung sogar an Ethereum vorbeiziehen könnte – mit einem möglichen Kursziel im Bereich von 6,00 bis 6,50 US‑Dollar, vor allem getrieben durch institutionelle Nachfrage.

Deutlich vorsichtiger fallen dagegen Modellrechnungen wie jene von CoinCodex für den verbleibenden Dezember 2025 aus. Diese Prognosen sehen XRP im Durchschnitt bei 1,86 US‑Dollar und rechnen damit, dass die 2‑Dollar-Marke kurzfristig schwer zu überwinden sein dürfte. Das deckt sich mit der aktuellen technischen Lage, in der Widerstände und gedrücktes Sentiment dominieren.

Fazit: Schlüsselmarke entscheidet

Für den Moment konzentriert sich der Markt auf die technische Schlüssellinie bei rund 1,78 US‑Dollar. Solange diese Unterstützung hält, bleibt das Double-Top-Szenario technisch unbestätigt und es besteht Spielraum für eine Erholung aus überverkauften Regionen. Ein klarer Bruch darunter würde dagegen das bärische Bild untermauern, während die anhaltenden ETF-Zuflüsse, die wXRP-Integration und das Wachstum von RLUSD die fundamentale Gegenseite liefern, auf die sich eher langfristig orientierte Anleger stützen können.

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