Xiaomi krempelt sein Geschäftsmodell um: Das Unternehmen schließt hunderte bis tausend unrentable Läden und verlagert gleichzeitig Teile seines Angebots stärker ins Digitale — inklusive einer Web3‑Partnerschaft. Für Anleger entsteht ein zwiespältiges Bild: Kosten werden kurzfristig anfallen, mittelfristig soll aber die Profitabilität steigen. Reicht das, um die Margen dauerhaft zu stärken?

Retail‑Optimierung: Effizienz vor Expansion

Berichten zufolge sollen rund 1.000 "Xiaomi Home"-Filialen, vor allem solche, die vor dem 1. Januar 2025 eröffnet wurden, einer strengen Effizienzprüfung unterzogen und bei Nichterfüllung geschlossen werden. Die Maßnahme soll unrentable Standorte eliminieren und die Margen entlasten. Zugleich wird ein Einmalaufwand in Höhe von etwa 27,26 Mio. RMB erwartet.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Xiaomi?

Kurzfristig bedeutet das einen Belastungsfaktor in der Bilanz. Mittelfristig jedoch dürfte das Entfernen von Verlustbringern die operative Profitabilität verbessern — vorausgesetzt, der Umsatz verlagert sich nicht in gleichem Umfang ins Ausland oder in andere Vertriebskanäle.

Web3‑Push und Kapitalrückkäufe

Parallel zur physischen Straffung treibt Xiaomi die Digitalisierung voran: In einer Partnerschaft mit der Layer‑1‑Blockchain Sei sollen künftige Geräte bereits mit vorinstallierten Krypto‑Wallets ausgeliefert werden. Das öffnet das Ökosystem für DeFi‑Dienste und könnte Xiaomi als Hardware‑Hersteller im Smartphone‑Wettbewerb differenzieren.

Gleichzeitig signalisiert das Management Vertrauen in den Unternehmenswert durch aktive Rückkäufe: Am 11. Dezember wurden 2,3 Mio. Class‑B‑Aktien für rund HK$97,2 Mio. zurückgekauft, nach einem ähnlichen Paket am Vortag. Solche Maßnahmen stützen das Ergebnis je Aktie und schaffen eine gewisse Untergrenze für den Kurs.

Wesentliche Fakten in Kürze:
- Geplante Schließung: ~1.000 Xiaomi Home‑Filialen
- Einmalaufwand: ca. 27,26 Mio. RMB
- Web3‑Partnerschaft: Vorinstallation von Krypto‑Wallets mit Sei
- Buybacks: 2,3 Mio. Class‑B‑Aktien (≈ HK$97,2 Mio.) am 11. Dezember

Kontext und Ausblick

Die Restrukturierung folgt auf starke operative Signale: Im Q3 2025 stieg der bereinigte Nettogewinn um 80,9% auf RMB 11,3 Mrd.; die EV‑Sparte meldete das erste Quartal mit positivem operativen Ergebnis. Die Aktie weist YTD einen Anstieg von rund 24,9% auf, notiert aber laut Kennzahlen gut 30,95% unter dem 52‑Wochen‑Hoch — ein Indiz dafür, dass Marktteilnehmer die Umstellung noch einpreisen.

Ob die Maßnahmen tatsächlich zu einer dauerhaften Margenverbesserung führen, hängt entscheidend von der Ausführung ab. Gelingt es, die Kostenbasis zu reduzieren, ohne das Kundenaufkommen zu stark zu beeinträchtigen, sind bessere Margen und eine mögliche Neubewertung denkbar. Führen jedoch die Schließungen zu spürbaren Umsatzeinbußen, könnte der positive Effekt verpuffen.

Konkrete Beobachtungspunkte für die kommenden Monate:
- Umsetzungstempo und Umfang der Laden­schließungen in den nächsten Quartalen
- Details und Rollout‑Zeitplan der Sei‑Wallet‑Integration
- Monatliche Auslieferungszahlen der neuen YU7 SUV und deren Margenentwicklung

In der Summe ist der Schritt konsistent mit einer Reifephase: weg von aggressiver Flächenexpansion, hin zu Effizienz und digitalen Zusatzdiensten. Ob daraus eine nachhaltige Margenwende wird, wird sich in den operativen Kennzahlen der nächsten Quartale zeigen.

Xiaomi-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Xiaomi-Analyse vom 12. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Xiaomi-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Xiaomi-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Xiaomi: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...