Ein Kursplus von rund 10 Prozent sieht auf den ersten Blick nach einem massiven Befreiungsschlag aus. Doch Vorsicht ist geboten: Bei diesem Anstieg trügt der Schein gewaltig. Während der Kurs deutlich klettert, brechen die Umsätze dramatisch ein. Das Handelsvolumen liegt unglaubliche 90 Prozent unter dem Durchschnitt. Anleger müssen sich fragen: Ist das der Beginn eines Turnarounds oder laufen Privatanleger hier in eine Falle, während sich die Profis zurückhalten?

Neue Vision sorgt für Fantasie

Auslöser für die jüngsten Avancen ist ein Strategiewechsel der Chefetage, der Spekulanten auf den Plan ruft. CEO Robert Feurle will die gefährliche Abhängigkeit vom derzeit schwächelnden E-Auto-Sektor (EV) verringern. Die neue Marschroute: Siliziumkarbid soll künftig verstärkt die Luftfahrt, Infrastrukturprojekte und vor allem Rechenzentren für Künstliche Intelligenz erobern.

Diese Ankündigung wirkt wie ein Weckruf, da Investoren das Potenzial jenseits der Automobilindustrie neu bewerten. Doch das extrem dünne Handelsvolumen deutet eher auf hohe Volatilität hin als auf eine nachhaltige Akkumulation durch institutionelle Adressen. Der Markt traut dem Braten noch nicht.

Milliarden gegen die rote Null

Die fundamentale Lage spricht weiterhin eine nüchterne Sprache und steht im harten Kontrast zur aktuellen Kurseuphorie. Die Quartalszahlen vom Oktober bestätigten die anhaltende Unrentabilität mit einem Verlust von 0,63 Dollar je Aktie. Zwar lag dies leicht über den noch düstereren Erwartungen, doch der Cash-Burn bleibt das zentrale Problem.

Um nicht auf dem Trockenen zu sitzen, musste das Unternehmen massiv Liquidität beschaffen:
* Staatshilfe: 750 Millionen Dollar Zuschuss durch den "CHIPS and Science Act".
* Private Kredite: Weitere 750 Millionen Dollar von einem Konsortium unter Führung von Apollo Global Management.

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Diese insgesamt 1,5 Milliarden Dollar sind überlebenswichtig, um die Fabriken in New York und North Carolina ("John Palmour Manufacturing Center") auszubauen und die technologische Umstellung auf effizientere 200mm-Wafer zu finanzieren. Gleichzeitig wird die alte 150mm-Produktion in Durham geschlossen – ein klarer Kostenschnitt.

Analysten sehen Absturzgefahr

Die Kluft zwischen dem aktuellen Kursniveau und der Einschätzung der Experten könnte kaum größer sein. Während die Aktie bei rund 19,39 Dollar notiert, liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten bei brutalen 10,50 Dollar. Der Konsens lautet klar "Reduzieren". Viele Marktbeobachter halten den Titel auf diesem Niveau für völlig überwertet.

Dennoch gibt es Hoffnungsschimmer: Susquehanna hält eisern an einem "Neutral"-Rating und einem Kursziel von 30,00 Dollar fest, was ein enormes Aufwärtspotenzial impliziert. Kritiker wie Weiss Ratings bleiben hingegen stur bei "Verkaufen". Bei einem negativen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von -31 ist die Bewertung rein durch Hoffnung, nicht durch Fakten gedeckt.

Die Faktenlage im Überblick:
* Kursentwicklung: Anstieg auf ca. 19,39 Dollar (+7,4% bis +10,1% gestern).
* Warnsignal: Volumen rund 90% unter dem Durchschnitt.
* Bewertung: Analystenkonsens sieht fast 50% Abwärtsrisiko.
* Finanzen: Liquidität durch 1,5 Mrd. Dollar Funding vorerst gesichert.

Es ist eine Wette mit hohem Einsatz. Der Markt wägt derzeit die kurzfristige Sicherheit durch die Finanzspritzen gegen die operativen Verluste ab. Solange das Handelsvolumen nicht signifikant anzieht und Großinvestoren fernbleiben, steht die jüngste Erholung auf tönernen Füßen.

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