Der Halbleiter-Spezialist Wolfspeed steht vor dem finanziellen Kollaps und bestätigte eine geplante Insolvenz in Eigenregie. Das Unternehmen hat bereits eine Umstrukturierungsvereinbarung mit seinen Hauptgläubigern getroffen, um die erdrückende Schuldenlast zu bewältigen. Die Märkte reagierten schockiert – die Aktie stürzte nach der Ankündigung regelrecht ab.

Radikalschnitt: 4,6 Milliarden Dollar Schulden gestrichen

Das Herzstück der Rettungsstrategie ist ein vorverpacktes Chapter-11-Verfahren. Wolfspeed sicherte sich dabei die Unterstützung von 97% seiner vorrangig besicherten Anleihegläubiger – ein entscheidender Faktor für den geplanten reibungslosen Übergang durch das gerichtlich überwachte Verfahren.

Die drastischen Zahlen des Plans:

  • Schuldenschnitt von rund 4,6 Milliarden Dollar (70% der Gesamtschulden)
  • Jährliche Zinsbelastung soll um 60% sinken
  • Austritt aus der Insolvenz bis Ende Q3 2025 geplant

Aktionäre praktisch enteignet

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Für bestehende Aktionäre bedeutet dies eine faktische Enteignung. Sie behalten lediglich maximal 5% am neu organisierten Unternehmen. Die Börsenstürme ließen nicht auf sich warten – Wolfspeed fliegt zudem aus dem S&P SmallCap 600 Index.

Was passiert mit dem strategischen Partner? Renesas Electronics, ein wichtiger Kunde, wandelt seine 2,1-Milliarden-Dollar-Einlage in eine Kombination aus wandelbaren Schuldverschreibungen, Stammaktien und Optionsscheinen der neuen Wolfspeed-Einheit um. Zusätzlich fließen 275 Millionen Dollar über neue nachrangige Wandelanleihen in das Unternehmen.

Siliziumkarbid-Markt im freien Fall

Doch warum trifft es ausgerechnet jetzt Wolfspeed? Die Probleme spiegeln eine branchenweite Krise im Siliziumkarbid-Halbleitermarkt wider. Die Nachfrage aus der Elektrofahrzeug-Industrie schwächelt dramatisch, während chinesische Hersteller mit aggressiven Preisen den etablierten Playern das Leben schwer machen. Unternehmen, die massiv in Produktionskapazitäten investiert haben, stehen nun vor einem Scherbenhaufen.

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