Ein Schuldenschnitt um 4,6 Milliarden Dollar – das ist die drastische Medizin, die sich der angeschlagene Chiphersteller Wolfspeed verordnet hat. Am Sonntag verkündete das Unternehmen eine umfassende Restrukturierung über ein Chapter-11-Verfahren. Die Aktie verlor daraufhin über 30 Prozent ihres ohnehin mickrigen Werts.

Der Plan ist so radikal wie notwendig: 70 Prozent der Gesamtverschuldung sollen wegfallen, die jährlichen Zinslasten um 60 Prozent schrumpfen. Bestehende Wandelanleihen im Volumen von 5,2 Milliarden Dollar und ein Renesas-Darlehen werden gegen neue Papiere im Wert von nur 500 Millionen Dollar getauscht. Die Gläubiger erhalten dafür 95 Prozent der neuen Anteile – für bisherige Aktionäre bedeutet das eine massive Verwässerung.

Gläubiger spielen mit - Anleger zahlen die Rechnung

Erstaunlich: Über 97 Prozent der besicherten Anleihegläubiger und zwei Drittel der Wandelanleihe-Inhaber unterstützen den Plan. Kein Wunder – sie werden zu den neuen Eigentümern. CEO Robert Feurle gibt sich optimistisch: Das Unternehmen verfüge über "starke Kernkompetenzen und enormes Potenzial". Mit 1,3 Milliarden Dollar Barmitteln sieht er sich gewappnet für die Zukunft.

Die Börse sieht das anders. Der Kurs brach auf unter 62 Cent ein – ein dramatischer Absturz für eine Aktie, die einst bei über 100 Dollar notierte. Das Verfahren soll bis Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen sein, der Geschäftsbetrieb läuft weiter.

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Warnsignale wurden ignoriert

Völlig überraschend kam der Schritt nicht. Bereits im Mai kursierten Insolvenzgerüchte, nachdem das Unternehmen Zweifel am eigenen Fortbestand geäußert hatte. Die Umsatzprognose für 2026 liegt mit 850 Millionen Dollar deutlich unter den Analystenschätzungen von knapp einer Milliarde Dollar.

Der Spezialist für Siliziumkarbid-Chips kämpft seit Monaten mit der schwächelnden Nachfrage aus der Elektromobilität. Was einst als Wachstumsmarkt galt, erweist sich nun als Stolperstein für das Unternehmen aus North Carolina.

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