Der Halbleiterhersteller Wolfspeed stürzt im Chart ab – und das hat gute Gründe. Das Unternehmen kündigte ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 an, das Teil einer umfassenden Finanzrestrukturierung ist. Die Märkte bestraften die Entwicklung umgehend mit einem massiven Wertverfall.

Der Restrukturierungsplan im Detail

Im Zentrum steht eine vorab ausgehandelte Vereinbarung mit den wichtigsten Gläubigern. Die geplanten Maßnahmen werden die Bilanz des Unternehmens grundlegend verändern:

  • Die Gesamtverschuldung soll um rund 70% (ca. 4,6 Mrd. Dollar) reduziert werden
  • 275 Mio. Dollar neue Finanzierung durch wandelbare Nachranganleihen
  • Zustimmung von einer deutlichen Mehrheit der Gläubiger, darunter Inhaber von Wandelanleihen und Renesas Electronics

Wolfspeed betont, der Betrieb laufe während des Prozesses normal weiter. Doch was bedeutet das für Aktionäre?

Totalverlust für Alt-Aktionäre

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Die Nachricht traf Investoren wie ein Schlag: Das bestehende Eigenkapital wird komplett gelöscht. Als Entschädigung erhalten Altaktionäre lediglich eine Beteiligung von 3% bis 5% am restrukturierten Unternehmen. Kein Wunder, dass die Aktie nach der Ankündigung am Montag regelrecht einbrach – und damit den seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend bestätigte.

Die Hintergründe der Krise

Die finanzielle Schieflage kam nicht überraschend. Gleich mehrere Faktoren belasteten Wolfspeed in jüngster Zeit:

  • Nachfrageeinbruch bei Siliziumkarbid-Chips durch die Schwäche im E-Auto-Markt
  • Unsicherheiten über erwartete Fördergelder aus dem CHIPS Act
  • Bereits im Mai warnte das Unternehmen vor seiner Zahlungsfähigkeit und verwies auf Schulden von 6,5 Mrd. Dollar

Wolfspeed peilt den Abschluss der Restrukturierung bis Ende des dritten Quartals 2025 an. Doch ob das Unternehmen danach wieder auf Kurs kommt, bleibt fraglich.

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