Wiener Börse: ATX stabilisiert sich nach Tiefphase
Nach vier schwächeren Handelstagen zeigt die Wiener Börse endlich Anzeichen der Erholung. Der ATX schloss am Donnerstag nahezu unverändert bei 4.652,04 Punkten - ein minimales Minus von 0,02 Prozent. Auch europäische Leitindizes bewegten sich nur in engen Bandbreiten.
Quartalszahlen sorgen für gemischte Stimmung
Der Chipriese Nvidia lieferte trotz Rekordzahlen im KI-Boom keine durchschlagenden Impulse. Investoren zeigten sich skeptisch, besonders angesichts der ambitionierten China-Pläne des Unternehmens. In Wien sorgten zahlreiche Halbjahresberichte für Bewegung:
- Strabag verzeichnete kräftige Zuwächse, doch nach einer Verdoppelung im Jahresverlauf gaben die Papiere 3,8 Prozent nach
- EVN büßte 1,7 Prozent ein - trotz Umsatzplus drückten schwächere Erzeugungsbedingungen das Ergebnis
- CA Immo gehörte mit +2,6 Prozent zu den Gewinnern und kündigte ein neues Aktienrückkaufprogramm an
Immobiliensektor zeigt sich robust
Der Wiener Immobilienentwickler UBM halbierte seinen Konzernverlust und steigerte die Umsatzerlöse um mehr als ein Drittel. Analyst Simon Stippig von Warburg lobte die "sehr guten operativen Zahlen" und positive Liquiditätsentwicklung. Die Aktien schlossen unverändert.
Überraschungssieger und Verlierer
Pierer Mobility, Muttergesellschaft von KTM, glänzte mit einem hohen Gewinn trotz massiver Umsatzrückgänge. Ein Restrukturierungsgewinn von 1,187 Milliarden Euro aus Sanierungsverfahren trieb die Aktien um 2,4 Prozent nach oben.
Dagegen rutschte Austriacard um 6,5 Prozent ab. Der Zahlkartenhersteller verbuchte einen Umsatzrückgang und Gewinneinbruch - hauptsächlich verursacht durch die Schwäche des türkischen Marktes.
Die Frage bleibt: Handelt es sich bei der Stabilisierung nur um eine Atempause oder startet der ATX nun durch? Die nächsten Handelstage werden es zeigen.